Wie bringst du deinem Kind einen guten Umgang mit Geld bei?

30.09.2018 Wie bringst du deinem Kind einen guten Umgang mit Geld bei?

Kinder müssen erst lernen was Geld und andere verschiedene Güter des Lebens Wert sind. Ähnlich wie mit Lesen und Schreiben, kann fast gar nicht zu früh damit gestartet werden, den richtigen Umgang mit Geld beizubringen. Denn schon bereits im Kindergartenalter unterliegen unsere Kinder den Reizen der Konsumwelt, und sollten daher richtig auf diese neue Situation vorbereitet werden.

 

Geld wächst nicht auf den Bäumen

Süßigkeiten, Spielsachen, die Toniebox oder Aufkleber der Fussball-WM – spätestens im Kindergarten werden Kinder den Spaß am Konsum entdecken und das haben wollen was auch die anderen Kinder haben. Und je Älter die Kinder werden, desto kostspieliger werden die Wünsche: Markenklamotten, Smartphones und Spielkonsolen. Die leichte Beeinflussbarkeit in diesem Alter, macht unsere Kleinen – Kinder und Jugendliche – zu einer sehr stark umworbenen Zielgruppe für viele Marken. 

Selbst wir Erwachsene sind oft den Reizen der Werbewirtschaft erlegen und viele Menschen kaufen sich jede Menge Produkte auf Kredit. Wie schwierig ist es dann erst für unser Kinder diesen Verlockungen zu entkommen, wenn deren Freunde in der Schule das neueste iPhone in der Tasche haben, oder die neue, angesagte Markenjeans tragen? Zwar haben Kinder im Schulalter bereits ein gewisses Bewusstsein entwickelt, dass Geld nicht auf den Bäumen wächst, aber wer im Freundeskreis angesagt sein will, versucht sehr oft mitzuhalten. Und der soziale Druck führt dazu, dass wir zu viel kaufen – koste es was es wolle.
Dagegen kann man nur eines tun: Unseren Kindern frühzeitig den Umgang mit Geld beibringen und sie dafür zu stärken den Verlockungen der Konsumgesellschaft standzuhalten. Denn nur wer gelernt hat, wie viel etwas kostet und wie hart man dafür arbeiten muss, wird auch in Zukunft sein schwer verdientes Geld bewusster ausgeben.

„Finanzerziehung“ – auch wenn es ein wirklich schrecklich klingendes Wort ist – beinhaltet grundsätzlich recht traditionelle Tugenden: Selbstdisziplin, soziale Mitverantwortung und Voraussicht. Außerdem is es wichtig unseren Kindern frühzeitig beizubringen, dass eine zu starke Fixierung auf Konsum uns langfristig zu unzufriedenen und unglücklicheren Personen macht.

 

Über Geld spricht man nicht? – DOCH, man muss darüber sprechen!

Leider setzt sich der Irrglaube, dass man über Geld nicht spricht, immer noch bei weiten Teilen der Bevölkerung durch. Dies ist jedoch falsch: Wenn wir unseren Kindern einen vernünftigen, bewussten Umgang mit Geld beibringen wollen, dann müssen wir offener sein, wenn es darüber geht über dieses Thema zu sprechen. Je älter unser Nachwuchs wird, umso offener sollen wir mit ihnen auch darüber sprechen, wie viel die Eltern für ihr Geld arbeiten müssen, wie es um die Familienfinanzen bestellt ist und was man sich leisten oder eben auch nicht leisten kann.

Zu sehen, dass die Eltern auf einen Familienurlaub oder eine größere Anschaffung sparen müssen, unterstütz den Lerneffekt nur umso mehr – solche Themen sollen nicht „geheim“ gehalten werden. Auch Kindern zu zeigen, dass man im Supermarkt Preise vergleicht, ein festes Einkaufsbudget hat, und manchmal auch zu einem günstigeren Produkt greift sind wertvolle Lernerfahrungen für eure Kinder.

 

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Sparsame Eltern sind gute Vorbilder

Wichtiger als über das Thema „Geld“ zu sprechen, ist ein gutes Vorbild zu sein. Wenn sich Papa oder Mama aus Frust jedes mal ein neues paar Schuhe kaufen, wird man sich schwerer tun seinem Kind authentisch zu vermitteln, dass man sich nicht alle Konsumwünsche immer sofort erfüllen kann und das Glücksgefühl etwas neues gekauft zu haben nur sehr kurz haltet. Auch die besten Spar-Ratschläge werden ins Leere laufen, wenn das Kind sieht, dass sich die Eltern jedes Jahr das neueste iPhone-Modell kaufen müssen, obwohl das alte Handy noch voll funktionsfähig ist. Eltern die entspannt und souverän mit ihrem Budget umgehen und Konsum nicht in den Mittelpunkt stellen, färben positiv auf deren Kinder ab. Und je jünger der Nachwuchs ist, umso mehr hat man als Elternteil eine Vorbildfunktion.

 

Taschengeld – ein wichtiger erster Schritt zu mehr Verantwortung

Eine der besten Möglichkeiten schon als Kind den Umgang mit Geld zu erlernen ist Taschengeld. Schon mit sehr kleinen Beträgen können Kinder lernen was ihr Geld wert ist. Natürlich wird das Geld nicht immer für die sinnvollsten Dinge ausgegeben. Aber dies ist auch ein wichtiger Schritt in Richtung eines bewussteren Umgangs mit Geld. Denn wenn euer Kind mal gelernt hat, dass für den Rest der Woche kein Geld mehr übrig ist, wenn es immer schon am 3. Tag für Süßigkeiten ausgegeben wurde, lernt es, dass man sich sein Taschengeld einteilen muss. Daher ist es auch wichtig das Taschengeld regelmäßig zu einem vereinbarten Zeitpunkt auszuzahlen. In einem anderen Artikel haben wir auch ein paar wichtige Tipps zu Höhe und Auszahlungsfrequenz von Taschengeld für das jeweilige Alter des Kindes zusammengestellt. 

Was ist teuer, was ist billig? Möchte ich wirklich so viel Geld für die Fussball-Sticker ausgeben? Was kann ich sonst noch mit diesem Geld kaufen? Um auf diesem Niveau über Geld nachdenken zu können, müssen Kinder erst ein Gefühl für den Wert von Dingen entwickeln. Und dies können sie nur über eigene Erfahrungen machen. Daher sind vor allem im jungen Alter Vorwürfe noch fehl am Platz.

Auch Nachschläge zum Taschengeld – wenn sie zum Beispiel schon Mitte der Woche alles ausgegeben haben – oder Vorschüsse, sind nicht zu empfehlen. Denn damit lernt dein Kind schon sehr früh, dass es völlig in Ordnung ist, mehr Geld auszugeben als man hat oder auf Pump zu leben. Und das verhindert eine ganz wichtige Erkenntnis: Langfristige Ziele zu verfolgen bedeutet auch, dass man kurzfristig manchmal verzichten muss. Und wenn man als Elternteil einmal in einem Notfall finanziell aushilft, dann sollte man unbedingt und konsequent darauf bestehen, dass das Geld auch zurück bezahlt wird.

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Um einen souveränen Umgang mit Geld zu erlernen gilt für Taschengeld folgendes – und auch wenn es schwierig ist: So wenig Einmischung der Eltern wie möglich. Es wird festgelegt wie viel Geld es wann gibt. Aber es sollten keine Vorschriften darüber gemacht werden, wofür oder wofür nicht, das Geld ausgegeben werden soll. Daher sollte Taschengeld auch nicht als Druckmittel verwendet werden – zum Beispiel bei schlechteren Noten das Taschengeld zu kürzen oder gar ganz zu streichen. Dies würde sehr viele wertvolle Lerneffekte zunichte machen.

 

Sparen, aber richtig

Es gibt Kinder, die hüten ihr Taschengeld wie einen Schatz. Andere Kinder haben ihr Geld schon in den ersten Tagen komplett ausgegeben. Was sinnvolles Sparen bedeutet, müssen Beide erst noch erlernen. Zum Einen sollen sich Kinder immer wieder kleiner Wünsche erfüllen. Daher ist es eine tolle Sache, wenn sich ältere Kinder eine Wunschliste machen und sich ein konkretes Ziel setzen, welches sie sich irgendwann mal mit dem Geld erfüllen wollen.

Zum Anderen sollte das Motto nicht ausschließlich lauten, dass man das spart, was am Ende des Monats nach all den Einkäufen übrig geblieben ist. Macht es zur Gewohnheit, dass bereits am Anfang des Monats ein gewisser Betrag für die etwas längerfristigen Ziele auf die Seite gelegt wird. Dieses Ersparte wandert dann regelmäßig zusammen mit den Geldgeschenken von Verwandten und Bekannten auf ein Sparkonto.

Jugendliche ab 13 oder 14 Jahren sollen ihr Geld wirklich auf einem Konto verwalten. Ein Großteil des Zahlungsverkehrs im Erwachsenen-Leben ist digital – darauf müssen unsere Kinder vorbereitet werden. Eine kleine Plastikkarte beim Einkaufen durch einen Schlitz zu ziehen, ist viel einfacher als 50 Euro aus der Geldtasche zu holen. Jugendliche müssen erst mit der Situation vertrau gemacht werden, wie einfach heute Geld digital ausgegeben werden kann.

 

Ganz wichtig: Nicht jeden Wunsch bedingungslos erfüllen

Kinder haben sehr viele Wünsche – und leider übersteigen diese häufig das zur Verfügung stehende Budget. Daher ist es oftmals sehr sinnvoll ein paar Tage abzuwarten, ob es sich wirklich um einen Herzenswunsch handelt, oder ob die Sache bereits in der folgenden Woche schon wieder vergessen ist. Ist etwas wirklich wichtig, dann kann man diesen Wunsch erfüllen. Aber für den Umgang mit Geld ist es auch wichtig „Nein“ sagen zu können und nicht jeder Begierde sofort nachzukommen. Es gibt auch Geburtstage und Weihnachten, an denen Wünsche erfüllt werden können. So lernt das Kind Prioritäten zu setzen und manche Wünsche auch aufzuschieben.

Zu lernen, dass nicht alle Wünsche erfüllt werden können, ist ganz wichtig für die Entwicklung. Dieses Lernziel zu erreichen ist anstrengend und kostet Eltern in jedem Fall Nerven. Denn es ist schwierig seinem geliebten Kind nein zu sagen. Aber gerade deshalb ist es wichtig, dass man als Eltern eine konsequente Linie verfolgt – auch wenn es mal Tränen gibt. „Alle tragen diese Jeans. Wenn ich diese nicht bekomme, dann brauche ich mich in meiner Clique gar nicht mehr sehen lassen!“ Solchen Druckmitteln sollte man mit Verständnis entgegenkommen. Jedoch ist es wichtig, diesem Konsum-Druck auch Grenzen zu setzen und mit dem Kinder darüber zu sprechen, woher diese Ängste und Wünsche kommen.

Es macht auch Sinn den Kindern den Mechanismus von Werbung zu erklären. Wenn es also unbedingt diese eine Marken-Jeans sein muss, dann können sie ja die Differenz zu einer normalen Jeans selber bezahlen. Auf diese Weise können sich Kinder auch mal etwas größere Wünsche erfüllen: Die Eltern übernehmen einen Teilbetrag, der Rest muss aber von dem Kind selber erspart werden.

Und es besteht auch die Möglichkeit, sich etwas zusätzliches Geld durch kleine Arbeiten dazu zu verdienen: Beim Rasen mähen oder Auto waschen helfen, lernen Teenager sehr viel über das Verhältnis von Arbeit und Geld. Wichtig ist in diesem Fall eine Vereinbarung zu treffen, für welche Arbeiten es ein bisschen Extra-Geld gibt und welche Aufgaben selbstverständlich als Teil der Familie gemacht werden müssen. Seine Spielsachen wegzuräumen, aber auch eine gute Note, sollte von Eltern nicht separat „bezahlt“ , sondern mit Aufmerksamkeit und Lob anerkannt werden.

 

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Sparen und der richtige Umgang mit Geld haben viel mit Einstellung und ein bisschen mit Wissen zu tun. Genauso wie Bewegung gut ist um seine physische Gesundheit zu verbessern, gibt es Verhaltensmuster die uns finanziell fit machen und halten. Daher hat sich Monkee zum Ziel gesetzt die finanzielle Gesundheit von Eltern mit jungen Kindern zu erhöhen, indem wir einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit Geld fördern.
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