Kaufsucht: Die Droge des Einkaufens
Kaufsucht ist der Drang ohne Ende einkaufen gehen zu müssen. Alles soll in den Einkaufswagen. So realitätsfremd es auch klingen mag, Kaufsucht ist eine ernstzunehmende Krankheit mit fatalen Folgen: finanzielle Nöte, psychische und physische Krankheiten. Welche Risikofaktoren es für Kaufsucht gibt, wie du dich davor schützen kannst und wie du Betroffenen hilfst, erfährst du hier.
Was ist Kaufsucht?
Kaufsucht fällt unter die Verhaltenssüchte und ist eine nicht stoffgebundene Form von Abhängigkeit. Personen, die unter Kaufsucht leiden, haben einen unkontrollierbaren Drang nach kaufen. Oft fällt es schwer eine Kaufsucht zu diagnostizieren, da sie sich zu Beginn kaum von einem normalen Kaufverhalten unterscheidet. Je länger eine Person (unbehandelt) an Kaufsucht leidet, umso stärker wird ihr Verlangen, etwas kaufen zu müssen. In dem Leben einer kaufsüchtigen Person ist das Kaufen der Lebensmittelpunkt. Dabei äußert sich Kaufsucht nicht nur durch den Erwerb von Produkten, sondern auch durch den Zwang Dienstleistungen in Anspruch nehmen zu müssen.
Ein häufiger Grund hinter einer Kaufsucht liegt in dem Bestreben, sich durch den Kauf von Dingen Glücksgefühle zu bescheren. Doch Studien zeigen, dass sich diese Glücksgefühle meist nur sehr kurz anhalten und dann durch ein Gefühl von Reue abgetauscht werden. Das ist die traurige Wahrheit, die uns Steve Cutts auch in seinem ausgezeichneten Satire-Video “Happiness“ vor Augen hält.
Entstehung von Kaufsucht
Jede Person kann an Kaufsucht erkranken. Oft ist eine Kombination aus gesellschaftlichen und psychischen Faktoren ausschlaggebend, dass sich ein krankes Kaufverhalten entwickelt. Jedoch erkennt man, dass hauptsächlich Personen in Industrieländern daran erkranken. Grund hierfür ist, dass in diesen Regionen materielle Güter und Konsum Teil des alltäglichen Lebens sind.
Weiters tritt Kaufsucht oft bei Personen auf, welche unsicher und ängstlich sind und ihren persönlichen Wert von materiellen Dingen abhängig machen. Einerseits neigen Betroffene zu Perfektionismus, andererseits haben sie einen Zwang Impulskäufe zu machen und können ihr Kaufverhalten nicht kontrollieren.
Symptome und Folgen der Kaufsucht
Aufgrund dessen, dass Kaufsucht lange unbemerkt bleibt, werden andere psychische Krankheiten damit gefördert. Im Vordergrund der Kaufsucht steht der Vorgang des Kaufens, nicht das gekaufte Produkt selbst. Das Kaufen führt zu einer starken Befriedigung, die jedoch gleich darauf wieder abfällt. Dies führt letztendlich zu Frustration und schlechtem Gewissen. Innere Angespanntheit und Gereiztheit sind folgen der Unterdrückung des Kaufzwangs. Betroffenen ist ihr krankhaftes Kaufverhalten meist nicht bewusst und es fällt ihnen schwer sich dieses einzugestehen. Zusätzliche Krankheiten, welche eine Kaufsucht nach sich zieht sind Depressionen, Essstörungen, Angststörungen und Zwangsstörungen. Eine hohe Verschuldung und soziale Isolation sind ebenso Folgen dieser Sucht.
Finanzielle Probleme bei der Kaufsucht
Finanzielle Probleme entstehen durch den konstanten und übertriebenen Konsum ohne vorhandenes Geld. Personen, welche unter Kaufsucht leiden, nehmen häufig Kredite auf oder leihen sich Geld bei Bekannten aus, welches sie nicht zurückzahlen. Auch Anzeigen von Versandhäuser sind keine Seltenheit. Da die Rechnungen nicht beglichen werden können, häufen sich die Schulden in kürzester Zeit an. Dies kann so weit führen, dass die Betroffenen selbst Insolvenz anmelden müssen.
Kaufsucht: aktuelle Lage
Doch wie sieht die aktuelle Situation aus? Laut einer Studie der Arbeiterkammer Wien gilt fast ein Viertel (24%) als kaufsuchtgefährdet. 13% geben an, dass sie durch Einkaufen von anderen Problemen ablenken möchten und 11% sind nachweislich kaufsüchtig.
Aufgrund dessen, dass kaufen und konsumieren in der Gesellschaft akzeptiert werden und in gesunden Maßen auch notwendig und wirtschaftlich erwünscht ist, findet Kaufsucht in der Gesellschaft kaum Beachtung. Die Kaufsucht wird durch das häufige Bezahlen mit der Bankomatkarte gefördert, da dadurch der Bezug zum Geld verloren geht. Das regelmäßige Checken des Kontos hat hingegen positive Auswirkungen auf das Verhalten von Betroffenen. Das Setzen von finanziellen Zielen unterstützt ebenso den Genesungsprozess. Dabei kann die kostenlose Monkee-App das Ziel erreichen und vollautomatische sparen fördern.
Wer ist von Kaufsucht betroffen?
Es gibt 3 Hauptrisikogruppe der Kaufsucht. Dazu gehören jüngere Menschen im Alter von 14-29 Jahren (36%), ebenso wie Pflichtschul-Absolventen zu 34%. Weitere Risikogruppe sind Frauen mit einem Anteil von 29%. Vor alle beim online Einkaufen ist ein hoher Anteil an Kaufsuchtgefährdung auffällig. Denn ganze 45% aller Personen, die häufig online shoppen, gelten als kaufsuchtgefährdet. Dabei ist der Großteil der Probanden der Meinung, dass gerade unsere Konsum- und Spaßgesellschaft immer mehr Menschen in die Kaufsucht und Überschuldung führt. Wie du man besten Schulden abbaust, erfährst du hier.
Diagnose: Kaufsucht
Um die Diagnose Kaufsucht ausgestellt zu bekommen, ist ein Arztgespräch oder der Austausch mit Psychotherapeuten oder Psychologen notwendig. Da es noch keine eigenständige Diagnose gibt, wird das Krankheitsbild zu den „Störungen der Impulskontrolle“ gezählt.
Orientierung für das Aufstellen einer Diagnose sind folgende Kriterien:
- Häufige und intensive Beschäftigung mit Kaufen
- Zwanghafte Dränge etwas kaufen zu müssen
- Kaufen von nicht benötigten Dingen
- Verschuldung durch den Kauf
- Vernachlässigen von sozialen und beruflichen Beziehungen
- Gekaufte Gegenstände häufen sich und nehmen viel Wohnplatz in Anspruch
Behandlung von Kaufsucht
Kaufen kann selbst für Personen, welche unter Kaufsucht leiden, nicht aus deren Welt gestrichen werden, da kaufen eine alltägliche Handlung ist. Ziel der Therapie ist es das Kaufen zu einer „nicht belastenden“ Tätigkeit zu machen. Dabei ist vor allem das Wiedererlernen eines kontrollierten und selbstbestimmten Kaufverhaltens eine Hauptzielsetzung. Zusätzlich geht es in der Genesung darum, die Bedürfnisse und Wünsche aufzudecken, welche durch die Kaufsucht unterdrückt bzw. überspielt worden sind.
Durch eine begleitende Psychotherapie lernen Betroffene und Angehörige mit der Situation umzugehen. Diese kann entweder als Einzel- oder Gruppentherapie stattfinden. Durch das Beitreten von Selbsthilfegruppen kann ein Austausch mit Betroffenen stattfinden. Vor allem bei einer Kaufsucht sollte auch Kontakt mit der Schuldnerberatung und Sozialarbeitern aufgenommen werden.
Soforthilfe bei Kaufsucht
Noch während der Therapie kann es hilfreich sein, auf Dinge zu verzichten, die das Kaufen triggern. Dazu gehört das Meiden von Stressoren, also Reizen, die das zwanghafte Kaufen auslösen. Ebenso sollte auf elektronische Zahlungsmittel verzichtet werden. Sonderaktionen und der Ausverkauf sollten ebenso vermieden werden. Durch das genaue Festhalten von Einnahmen und Ausgaben in einem Haushaltsbuch, kann die Genesung unterstützt werden.
Fazit
Kaufsucht ist eine ernstzunehmende Krankheit, welche unbehandelt bis zum Tod führen kann. Hauptrisikogruppe sind vor allem junge Personen, Personen mit niedriger Bildung und Frauen. Das zwanghafte Kaufverhalten passiert unkontrolliert und bringt finanzielle Probleme mit sich. Den Genesungsprozess kann man durch das Setzen von finanziellen Zielen fördern. Dabei kann die kostenlose Monkee-App das Ziel erreichen und vollautomatische sparen fördern. Wichtig ist es, das Suchtverhalten möglichst früh zu erkennen und ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
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