20.11.2020

Gut zu wissen: Wie Nudges dir dabei helfen, mehr zu sparen

 

Schon mal von Nudging gehört? Nein? Zugegebenermaßen wusste ich vor einiger Zeit auch nicht so genau, was Nudges eigentlich sind. Dabei begehen sie uns fast tagtäglich. Und zu wissen, was Nudges sind und wie du sie für dich nutzen kannst, kann dich davor bewahren, zu viel Geld für spontane Impulskäufe ausgeben. Aber Nudges können dir auch dabei helfen, mehr Geld für Dinge zu sparen, die dir wirklich wichtig sind. Wir zeigen dir in diesem Blogpost, wieso es so wichtig ist, die Macht von Nudges zu verstehen und wie du mit diesem Wissen Nudges für dich und deine finanzielle Gesundheit nutzen kannst.

 

Was ist eigentlich Nudging?

Zuerst gleich zur wichtigsten Frage: Was ist eigentlich eine Nudge? Nudging beschreibt grundsätzlich eine Methode, um das Verhalten von Menschen zu beeinflussen, allerdings ohne Gebote und Verbote. Konkret sind das kleine, sanfte Anstöße, beispielsweise Erinnerungen, Belohnungen, Fragen oder Fakten. Beispielsweise „95% aller Nutzerinnen würden dieses Produkt ihrer besten Freundin empfehlen. Du auch?“. Solche Nudges begegnen uns in vielen Lebensbereichen, werden aber immer mehr auch aktiv dazu genutzt, um uns zu einem gewünschten Verhalten zu bringen. Oftmals, ohne dass uns das überhaupt bewusst ist. Solche Nudges zu erkennen ist deswegen insbesondere in zwei Fällen besonders wichtig. Auf der einen Seite, um uns nicht durch Tricks der Marketingindustrie zum Konsum verleiten zu lassen, auf der anderen Seite können wir Nudges aber auch positiv zur Verbesserung unserer finanziellen Gesundheit nutzen, nämlich indem sie uns dabei helfen, mehr zu sparen.

Nudging ist außerdem ein Konzept, das sich eigentlich aus der Verhaltensökonomie entwickelt hat und davon ausgeht, dass der Mensch, entgegen dem Konzept des Homo Oeconomicus, nicht immer dazu in der Lage ist, die optimale Entscheidung zu treffen. Denn auch wenn wir wissen, wie wir uns verhalten sollten, ist es vom Wissen zum auch tatsächlich Tun ein großer Schritt. Gerade in Finanzfragen fällt es uns oftmals schwer, eine rationale Entscheidung zu treffen. Obwohl es gerade hier wichtig wäre, beeinflussen uns unsere Emotionen bei Fragen der Geldanlage besonders stark. Und hier kommen Nudges wieder ins Spiel, denn damit kann versucht werden, dem entgegenzuwirken und die Lücke vom Wissen zum Tun zu schließen. Wie das auch für dich klappt, dazu kommen wir gleich. Zuerst noch einmal dazu, wieso es so wichtig ist, Nudges der Marketingindustrie zu erkennen.

 

Das Missverhältnis zwischen Sparen und Konsum wird damit immer größer

Sowohl in Österreich und Deutschland liegt die Sparquote seit Jahren konsequent auf einem sehr niedrigen Niveau. So sparten die ÖsterreicherInnen 2018 7,7% ihres nominell verfügbaren Einkommens, in Deutschland lag die Sparquote der privaten Haushalte bei 10,9%. Ein Viertel aller österreichischen Haushalte hat sogar gar keine Ersparnisse. Und das, obwohl ExpertInnen empfehlen mindestens 20% seines Nettoeinkommens zu sparen.

Im Gegensatz dazu steigt unser Konsum seit Jahren konstant. Und dafür lässt sich die Konsum- und Marketingindustrie auch einiges einfallen. Bis zu 6.000 Werbeeindrücke prasseln tagtäglich auf uns und werden noch dazu immer subtiler. Uns fällt es zunehmend schwer, Werbung von anderen Informationen zu unterscheiden. Kein Wunder, denn gerade in diesem Bereich werden die Innovationen immer kreativer und alle möglichen technischen und visuellen Hilfsmittel genutzt. Gemeinsam haben sie alle aber ein Ziel: Uns zu noch mehr Konsum zu bringen. Zusätzlich machen zahlreiche Innovationen wie One-Click-Shopping Geld ausgeben so einfach wie nie – sogar wenn wir das Geld nicht einmal haben. Stichwort: Jetzt kaufen – später zahlen. Damit bringt uns die Konsumindustrie in ein Schuldverhältnis, aus dem man schwer wieder herauskommt und das und lange an das Unternehmen bindet.

Viele von uns denken zusätzlich, kein Geld zum Sparen zu haben. Dabei übersehen wir meist aber zahlreiche kleine und vermeidbare Ausgaben wie der Kaffee am Weg, das tägliche Mittagessen oder den Schokoriegel, den wir uns noch schnell an der Kasse gönnen. Solche Impulskäufe sorgen jedoch dafür, dass am Ende des Monats kein Geld mehr am Konto haben. Und wir wissen gar nicht so genau, wo unser Geld eigentlich geblieben ist. Dir kommt das bekannt vor? Zu wissen, warum wir zu derartigen Impulskäufen neigen, kann schon helfen, sie zu vermeiden. Impulskäufe – das sind spontane Kaufentscheidungen, die durch optische oder andere Reize direkt am Verkaufspunkt ausgelöst werden. Du kaufst also etwas, nur weil es dir in dem Moment gefällt und du es spontan haben willst, ohne zu überlegen, ob du es wirklich brauchst oder woher das spontane Verlangen danach gerade kommt.

 

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Mit Nudging mehr sparen

Nun aber zur positiven Seite von Nudging. Nudges ziehen uns nicht nur das Geld aus der Tasche, sie können auch genau das verhindern, wenn man sie gezielt einsetzt. Denn die gleichen Mechanismen, mit denen uns die Konsumindustrie das Geld aus der Tasche zieht, können wir auch nutzen, um mehr zu sparen. Und das ohne Verzicht. So können uns kleine Erinnerungen, Tipps oder Vergleiche dazu motivieren, mehr Geld für Dinge zu sparen, die wirklich wichtig sind, anstatt es für unüberlegte Impulskäufe auszugeben. Und genau dieses Prinzip nutzt auch Monkee, um dich dabei zu unterstützen, mehr Geld für deine Sparziele zu sparen. Dein digitaler Finanzcoach erinnert dich deswegen immer wieder mit kleinen Nachrichten an deine Sparziele und lernt auf die Dauer, auf welche Erinnerungen du positiv reagierst, also was dazu führt, dass du mehr sparst. Dadurch trainierst du dein Gehirn darauf, an Sparen zu denken, auch bei kleinen Beiträgen zwischendurch. Denn wie heißt es? Auch Kleinvieh macht Mist. So kommt mehr zusammen als man vielleicht denkt. Und das, ohne auf etwas verzichten zu müssen.

 

So nutzt du Nudges für dich

Besonders effektiv sind solche Nudges außerdem in den folgenden Fällen und so nutzt du sie für dich:

  1. Wenn wir sofort Effekte sehen und später erst die Kosten: Hier können uns Nudges schnell zum Verhängnis werden. Klassisch dafür sind die „jetzt kaufen – später zahlen“-Angebote. Wir bekommen das, was wir wollen sofort, die Kosten, also das fehlende Geld am Konto sehen wir aber erst später. Positiv genutzt, kann das aber auch unsere Sparquote erhöhen. Zum Beispiel, indem wir am Anfang des Monats einen bestimmten Betrag festlegen, den wir sparen wollen anstatt am Ende des Monats das, „was noch übrig ist“ zu nehmen.
  2. Bei nicht alltäglichen Entscheidungen: Nudges helfen uns außerdem besonders bei Entscheidungen, die wir nicht tagtäglich treffen. Große Anschaffungen wie ein Auto, eine neue Küche, die Bestimmung einer Anlagestrategie oder die Auswahl einer zusätzlichen Rentenversicherung – jeder von uns wird in seinem Leben ein- oder mehrmals mit solchen Entscheidungen konfrontiert, allerdings meist auch nicht viel öfter. Je öfter wir Entscheidungen treffen, desto geübter sind wir darin. Bei solch weitreichenden Entscheidungen können wir aber meist nicht auf unsere Lebenserfahrung zurückgreifen, da wir keine persönlichen Erfahrungen dazu haben. Gerade bei solchen großen (Lebens-)Entscheidungen mit weitreichenden Auswirkungen ist es aber wichtig, möglichst gut informiert zu sein über die verschiedenen Alternativen und deren Vor- und Nachteile. Nudges können unterstützen, die richtige Wahl zu treffen, wenn uns diese Übung fehlt. Dabei hilft es auch, zu wissen, wie viel Andere in ähnlichen Lebenssituationen für derartige Dinge ausgeben, sparen oder investieren.
  3. Als Entscheidungshilfen für schwer einsehbare Entscheidungen: Je weiter in der Zukunft die Auswirkungen einer Entscheidung sichtbar werden, desto schwierig wird es für uns, diese einzuschätzen und vorauszusehen. Und umso unsicherer werden wir dabei auch. Hier helfen zusätzliche Entscheidungshilfen in Form von Nudges wie Fakten oder Erfahrungen von Anderen, besonders wenn diese sich in ähnlichen Lebenssituationen befinden wie wir selbst. So fällt es uns beispielsweise schwer, zu planen, wie viel Geld wir für die Rente brauchen. Jetzt 10€ im Monat zu sparen klingt nicht viel, macht jedoch auf die Zeit gesehen einen großen Unterschied. Eine Nudge, die uns vorrechnet, wie viel Geld in 50 Jahren zusammenkommt, wenn wir nur einmal die Woche auf den Kaffee am Weg verzichten, kann das klar machen und uns die Auswirkung unserer Entscheidung aufzeigen.

 

Falls du mehr zum Thema Nudges erfahren willst, haben wir hier noch einen weiterführenden Buchtipp für dich: „Nudge – Wie man kluge Entscheidungen trifft“ von R. Thaler und C Sunstein.

 

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Sparen und der richtige Umgang mit Geld haben viel mit Einstellung und ein bisschen mit Wissen zu tun. Genauso wie Bewegung gut ist um seine physische Gesundheit zu verbessern, gibt es Verhaltensmuster die uns finanziell fit machen und halten. Daher hat sich Monkee zum Ziel gesetzt die finanzielle Gesundheit von Eltern mit jungen Kindern zu erhöhen, indem wir einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit Geld fördern.

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