9 Gründe, warum Impulskäufe nicht glücklich machen

19.08.2020 9 Gründe, warum Impulskäufe nicht glücklich machen

 

Du hattest einen schlechten Tag? Der Chef nervt, die Beziehung kriselt oder dir wächst die ganze Arbeit über den Kopf? Ab und zu läuft es einfach nicht rund. Das beste Mittel, um sich davon nicht runterziehen zu lassen: Ablenkung! Und zumindest bei uns Frauen heißt das meist Shoppen. Aber auch Männer neigen dazu, bei schlechter Laune mehr Geld auszugeben. Bis zu 80% aller Kaufentscheidungen treffen wir dabei außerdem spontan – sogenannte Impulskäufe. Und genau die sind es, die wir im Nachhinein bereuen.

 

Shopping als Belohnung

Genauso wie Zucker, aber auch Sport, regt der Kauf von Dingen das Belohnungssystem unseres Gehirns an. Dabei spricht das Erfolgserlebnis beim Shoppen die gleichen Areale an wie übrigens auch Drogen oder Sex. Verantwortlich dafür ist das Hormon Dopamin, das bei allen diesen Aktivitäten ausgestoßen wird und dafür sorgt, dass wir zufrieden und glücklich sind.

Und genau das passiert auch bei Impulskäufen. Impulskäufe – das sind spontane Kaufentscheidungen, die durch optische oder andere Reize direkt am Point of Sale ausgelöst werden. Du kaufst also etwas, nur weil es dir in dem Moment gefällt und du es spontan haben willst, ohne zu überlegen oder abzuwägen, ob du es brauchst. Der Kauf ist also nicht geplant oder gut überlegt, noch wägst du dabei die Alternativen ab. Beispiel Supermarkt, wer kennt das nicht: Eigentlich willst du nur Milch und Brot kaufen und trotzdem stehst du am Ende mit vollem Einkaufswagen an der Kasse. Zahlreiche Verkaufstricks sollen noch zusätzlich einen Kaufreflex wecken und gerade Supermärkte haben ein ausgeklügeltes Konzept entwickelt, um uns zu möglichst vielen solchen Impulskäufen zu verleiten.

Ein Modell, derartige Impulskäufe zu erklären, ist das S-O-R-Modell von Mehrabian und Russel. Damit wird versucht, zu erkären, wie sogenannte Stimuli auf einen Organismus einwirken und dadurch bestimmte Reaktionen hervorrufen.

 

S-O-R-Modell_Monkee_Blog

 

Als Stimuli können alle wahrnehmbare Reize gesehen werden, also beispielsweise die Platzierung, die optische Gestaltung oder der Geruch., aber auch, ob sich zum Beipiel andere Personen dort aufhalten oder den Artikel kaufen. Diese Einflüsse rufen eine Reaktion hervor, meist den Kauf. Über die Beeinflussung der Einflussfaktoren versuchen Händler so, bestimmte gewünschte Handlungen hervorzurufen und uns so zu einem Impulskauf zu verleiten, ohne dass wir es überhaupt merken.

 

Warum uns Impulskäufe nicht glücklich machen

Es ist also kein Wunder, dass wir oftmals nicht widerstehen können bei den zahlreichen Angeboten und Verführungen der Werbe- und Verkaufsindustrie. Hier findest du Gründe, warum derartige Impulskäufe auf Dauer trotzdem nicht glücklich machen.

 

1. Jeder Kauf kostet Geld.

Geld, dass wir sicher woanders besser gebrauchen könnten, zum Beispiel zum Abzahlen des Kredites oder für die Zukunft unserer Kinder. Versteht mich nicht falsch, man darf und muss sich auch mal etwas gönnen, die Frage ist nur, was und wie viel. Gerade die scheinbar kleine Ausgaben nebenbei summieren sich und wir sind im Endeffekt überrascht, wie viel Geld wir ausgeben ohne es wirklich zu merken. Die gute Nachricht dabei: Diese unnötigen Ausgaben lassen sich mit ein bisschen Achtsamkeit leicht vermeiden.

 

2. Unser Gehirn gewöhnt sich an die Belohnung und will immer mehr.

Wie schon gesagt, regt der Erfolg beim Shoppen das Belohnungszentrum unseres Gehirns an und das Hormon Dopamin wird ausgeschüttet. Allerdings gewöhnt sich unser Körper – ähnlich wie bei Drogen – an dieses Hochgefühl. Das sorgt dafür, dass der Effekt immer kürzer anhält und wir immer mehr davon brauchen. Shoppingsüchtig? Das ist folglich wirklich nicht nur eine faule Ausrede, sondern tatsächlich ein Problem. Und selbst wenn es (zum Glück) noch nicht so extrem ist, das Glücksgefühl, das wir nach dem Kauf verspüren, wird selbst bei unregelmäßigen Impulskäufen schnell weniger.

 

3. Es gibt immer etwas Neueres und Besseres.

Genug ist genug – das gibt es beim Shoppen nicht. Evolutionsbiologen sehen darin ein Erbe unserer Vergangenheit. Der Mensch hat über die Jahrtausende gelernt, Dinge lieber zu horten und sie mitzunehmen, wenn sie verfügbar sind. Wer weiß, wie lange dieses Überangebot noch anhält. Wir werden also nie genug haben und damit zufrieden sein, wenn wir nicht genau daran arbeiten. Gerade das ist aber so schwierig und verhindert, dass wir auf Dauer glücklich sind mit unseren Spontankäufen.

 

4. Andere haben immer mehr.

Das Streben nach „mehr“ muss ja nicht immer etwas Schlechtes sein, sondern motiviert uns auch, unsere Ziele zu erreichen. Die Frage ist nur, wann man auch einmal zufrieden und stolz auf sich sein sollte und es dabei belassen. Dieser Punkt ist gar nicht so leicht zu erreichen, besonders wenn es um Konsum geht. Zahlreiche Verlockungen zeigen uns, dass andere noch viel mehr haben als wir selbst.

 

5. Shopping macht uns nicht zufriedener.

Und es macht keinen Spaß. Jeder neue Besitz benötigt Zeit, Geld und Platz. Alles Ressourcen, die wir auch für wichtigere Dinge im Leben verwenden können, zum Beispiel für unsere Familie.

 

6. Mehr Besitz bringt auch mehr Sorgen.

Schon jetzt sind finanzielle Sorgen der Stressfaktor Nummer 1 in Europa und Amerika, noch vor dem Job oder der Familie. Geld für Dinge auszugeben, die wir nicht brauchen, hilft nicht wirklich dabei, finanziell gesünder und freier zu leben.

 

Monkee_sparen_app_banner_1

 

7. Wir haben schon zu viel.

Im Schnitt besitzt jeder von uns 8.000 bis 10.000 Dinge. Ganz schön viel, oder? Außerdem verwenden wir nur einen Bruchteil davon regelmäßig. Trotzdem kaufen wir jedes Jahr rund 60 neue Kleidungsstücke. Brauchen wir das wirklich alles?

 

8. Erfahrungen machen uns reicher als materielle Dinge.

Zeit mit deiner Familie oder deinen Freunden, das kann dir viel mehr geben als jeder Shoppingtrip – nämlich Erfahrungen. Und die Freude darüber hält auch bei weitem länger als die über ein neues Kleidungsstück.

 

9. Konsum ist „uncool“ geworden.

Umweltschutz liegt im Trend. Auch wenn es um den Konsum geht. Billig Mode aus asiatischen Ländern ist in Verruf geraten und man gibt lieber nicht mehr zu, dass fünfte T-Shirt der Billig-Modekette gekauft zu haben. Achtsamkeit, im Umgang mit sich selbst, anderen und vor allem mit der Umwelt ist das Stichwort.

 

Nachhaltigkeit und bewusster Konsum liegen im Trend

Trotz oder gerade wegen der vielen Möglichkeiten und Verlockungen zum Konsum, liegen Nachhaltigkeit und ein bewussterer Umgang, nicht nur mit der Umwelt, sondern auch mit alltäglichen Dingen, im Trend. Gerade junge Menschen schauen immer mehr darauf, was sie kaufen. Brauche ich das wirklich? Und wie lange wird es mir gefallen?

Zudem stellen sich auch immer mehr Menschen die Frage, woher die gekauften Produkte kommen und unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurden. Regionalität und Saisonalität spielen wieder eine zunehmende Rolle. Bio- und Unverpackt-Läden, „Einkaufen ohne Plastik“ oder der Hofladen beim Bauern im Heimatdorf haben Hochsaison. Experten zufolge ist die Zahlungsbreitschaft für derartige Produkte in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Und das nicht zuletzt wegen der medialen Berichterstattung. Zahlreiche Skandale über Massentierhaltung oder die Verschwendung von Lebensmitteln schärfen unser Bewusstsein und machen es uns zunehmend schwerer, die Augen vor unserer Verantwortung als Konsument zu verschließen.

 

Nicht nur reden – tun!

Auch wenn wir wissen, dass wir weniger shoppen, weniger Geld ausgeben und mehr auf die Umwelt schauen sollten, vom Wissen zum Tun ist es immer noch ein großer Schritt. Heutzutage muss man schon fast Flugreisen verteufeln, vegan leben und nur fair produzierte Kleidung tragen. Gut finden das auch alle, aber wie viele von uns verzichten wirklich auf ihre Fernreise nach Amerika oder Asien? Oder kaufen nur fair produzierte Kleidung? Es ist viel leichter, die Regierung oder große Unternehmen verantwortlich zu machen als selbst aktiv zu werden. Ja, auch diese gesellschaftlichen Institutionen müssen zur Verantwortung gezogen werden.

Aber trotzdem muss die Veränderung bei einem selbst beginnen. Dabei muss es aber nicht immer gleich die komplette Lebensumstellung sein, schon kleine Schritte in die richtige Richtung sind schon ein Fortschritt. Zum Beispiel, indem man sich fragt, ob man diese neue Jeans wirklich braucht? Oder ob man dafür vielleicht ein paar Euro mehr ausgeben kann, um so eine fair und unter gerechten Bedingungen hergestellte Hose zu kaufen.

 

„You will never find the right things looking in the wrong places.“

Es gibt Alternativen

Shopping regt das Belohnungszentrum unseres Gehirns an und sorgt dafür, dass wir Glückshormone ausschütten. Für kurze Zeit geht es uns also gut, wahrscheinlich besser als zuvor. Aber dieses Gefühl ruft nicht nur Konsum hervor. Auch Sport, Sex oder Essen können die gleiche Wirkung haben. Es gibt also Alternativen zum unkontrolliertem Konsum. Wie wäre es also damit, nächstes Mal lieber ein Runde laufen zu gehen statt zum Shoppen, wenn du wieder einen stressigen Tag hattest?

Und wir können unsere Belohnungszentrum außerdem auch „umprogrammieren“. Also auf andere Reize konditionieren, so dass wir nach einiger Zeit genauso viel Freude über zum Beispiel einen Sparbeitrag empfinden wie dabei, Geld auszugeben. Ja, das braucht ein wenig Übung und einige Wiederholungen, ist aber nicht nur für deine Finanzen auf jeden Fall gesünder.

Zusätzlich können wir uns auch Strategien aneignen, um derartige unnötige Ausgaben zu vermeiden. Neigen wir zu Impulskäufen, liegt das nämlich vor allem daran, dass wir uns schlecht gegen die Ablenkungsmechanismen und die Marketing- und Verkaufstricks der Werbewirtschaft abschirmen können. Sind wir uns dessen aber bewusst, lassen sich Spontankäufe gut vermeiden. Tipps dazu, die dir dabei helfen, bewusster zu konsumieren, findest du außerdem hier.

Auch der Monkee Sparrechner hilft dir dabei, dein Konsumverhalten zu analysieren und zu verstehen. Er zeigt dir auf, ob und wo du eventuell mehr ausgibst als andere in ähnlichen Lebenssituationen. Außerdem bekommst du praktische Tipps und Tricks zum Sparen im Alltag. Hier findest du den Monkee Sparrechner.

Studien haben außerdem gezeigt, dass disziplinierte Menschen, erfolgreicher sind und weniger finanzielle Sorgen haben. Also – übe dich in Selbstdisziplin! Verzichten kann nämlich auch etwas Positives sein und deinem Körper und deinem Geist ausgesprochen gut tun. Und auch deinen Finanzen. Außerdem hast du mehr Geld für wirklich wichtige Dinge wie Zeit mit deinen Liebsten zu verbringen.

 

Monkee_Banner_groß

 

 


Wir sind Monkee

Sparen und der richtige Umgang mit Geld haben viel mit Einstellung und ein bisschen mit Wissen zu tun. Genauso wie Bewegung gut ist um seine physische Gesundheit zu verbessern, gibt es Verhaltensmuster die uns finanziell fit machen und halten. Daher hat sich Monkee zum Ziel gesetzt die finanzielle Gesundheit von Eltern mit jungen Kindern zu erhöhen, indem wir einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit Geld fördern.

Wenn du mehr über dieses Thema erfahren und von Monkee informiert werden möchtest, dann melde dich doch einfach gleich für unseren Newsletter an. Und folge Monkee doch auch auf Facebook und Instagram.

Die Monkee App

Monkee möchte auch durch eine App dazu beitragen, dass du mehr Geld für deine Zukunft sparst. Hier kannst du die App kostenlos downloaden.