Monkee Money Talk: Frugalismus – der Weg zur finanziellen Freiheit? Experten-Talk mit Valentina Dapunt (Minimal Frugal)

20.05.2020 Monkee Money Talk: Frugalismus – der Weg zur finanziellen Freiheit? Experten-Talk mit Valentina Dapunt (Minimal Frugal)

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Warum konsumiere ich eigentlich? Macht mich das wirklich glücklich? Und wie lange? Brauche ich so viel Konsum? All diese Fragen hat sich auch Valentina Dapunt von Minimal Frugal gestellt. Ihre Antwort drauf hat sie gefunden: Frugalismus! Im neuen Monkee Money Talk Podcast erzählt Valentina ihre persönliche Geschichte und wie sie zum Frugalismus gekommen ist. Außerdem erklärt sie, was Minimalismus und Frugalismus für sie bedeutet und gibt Tipps zum Geld sparen ohne Verzicht.

 

Konsum macht nicht langfristig glücklich

Kennst du das Gefühl nachdem du eine neue Hose gekauft hast? Die Zufriedenheit und die Vorfreude, sie bald anzuziehen? Aber sind wir mal ehrlich, wie lang hält dieses Gefühl wirklich an? Wie viele Kleiderstücke hast du in deinem Schrank hängen, die du nie getragen hast? Und wie oft warst du dir sogar bei Kauf unsicher, ob du die Hose wirklich brauchst? Auch wenn uns Konsum vielleicht einen kurzen Glücksmoment verschafft, langfristig glücklich macht er nicht. Materialismus kann uns sogar krank machen. So zeigen Studien, dass Menschen, denen materielle Dinge sehr wichtig sind, weniger Freude am Leben haben, sich weniger selbst verwirklichen und eher zu Depressionen und Angstzuständen neigen. Zusätzlich zeigten sie mehr physische Stress-Symptome wie Personen, die weniger Status-orientiert sind.

Auch wenn wir das meist wissen, fallen wir trotzdem immer wieder auf die Marketingtricks der Konsumindustrie herein, die uns vermitteln, wie viel Spaß Shoppen macht. Bis zu 6.000 Werbeeindrücke prasseln tagtäglich auf uns ein. Da ist es schwierig, den zahlreichen Verlockungen zu widerstehen, die uns suggerieren, dass wir genau dieses Produkt unbedingt brauchen und es uns auf jeden Fall glücklicher machen wird. Diese Konsumfallen der Marketingindustrie zu kennen, ist deswegen der erste Schritt hin zu bewussteren Konsum.

 

Mit Frugalismus zu mehr (finanzieller) Freiheit

Bewusster Konsum ist außerdem auch das Stichwort im Frugalismus. Grundsätzlich ist das große Ziel der Frugalisten finanzielle Unabhängigkeit. Also ein so großes Vermögen zu besitzen, dass man nicht mehr von anderen, beispielsweise einem Kredit oder einer Arbeit, die einem keinen Spaß macht, abhängig ist. Das heißt aber nicht, dass man gar nicht mehr arbeiten geht, sondern mehr Zeit für Dinge hat, die einen wirklich erfüllen, beispielsweise mehr Zeit mit der Familie oder einer Arbeit nachzugehen, in der man aufgeht. Und dass man auch mehr selbst über seine Zeit entscheiden kann und womit man sie verbringen möchte.

Auch auf dem Weg dorthin geht es im Frugalismus um mehr als nur jeden entbehrbaren Euro zu sparen. Einerseits ist eine Optimierung der Ausgaben wichtig, zum Beispiel indem man seine Fixkosten senkt, anderseits aber auch eine hohe Lebensqualität. Das heißt, es geht nicht darum, auf alles zu verzichten, sondern sich zu fragen, was macht mir wirklich Spaß? Was bringt mir Erfüllung, und zwar langfristig? Und wofür lohnt es sich, sein Geld auszugeben? Also seinen Konsum bewusst zu hinterfragen und Konsum von Glück zu entkoppeln. So kann dich zum Beispiel Zeit mit Freunden, ein Spaziergang in der Natur oder eine Sporteinheit viel mehr erfüllen als noch eine weitere Hose im Sale. Der persönliche Lebensstil kann da durchaus variieren. Es geht nicht darum, diesen oder jeden Betrag zu sparen, sondern sein Leben, vor allem seine Ausgaben zu optimieren und damit glücklich zu sein.

Frugalismus hängt deswegen auch stark mit Minimalismus zusammen. 8.000 bis 10.000 Dinge besitzt durchschnittlich jeder von uns. Jedoch verwenden wir nur einen Bruchteil davon regelmäßig. Der Minimalismus ruft deswegen dazu auf, sich auf das Wesentliche zu besinnen und sich zu fragen, ob man wirklich so viel Besitz braucht und ob einen diese Dinge auch wirklich glücklich machen. In der Praxis heißt das auch immer wieder Ausmisten und zum Beispiel Kleidungsstücke verkaufen, die man schon Jahre nicht mehr getragen hat. Nebenbei spart man sich dabei zusätzlich außerdem auch noch eine ganze Menge Geld, das man nicht für unnötige Dinge und spontane Impulskäufe ausgibt.

 

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Minimalismus und Frugalismus liegt im Trend

Auch im deutschsprachigen Raum liegen Frugalismus und Minimalismus im Trend. Spätestens Marie Kondo machte Aufräumen und Ausmisten auch hier erstrebenswert und hip. Immer mehr Menschen fragen sich auch in Österreich und Deutschland, wofür sie so viele Dinge brauchen und räumen ihre Kleiderschränke aus. Minimalismus und bewusster Konsum verankern sich in unseren Köpfen und führen dazu, dass wir wieder mehr Qualität vor Quantität schätzen. Zusätzlich weckt der zunehmende Druck in der Arbeitswelt und die Rentenproblematik den Wunsch nach finanzieller Absicherung. Ist unsere Rente noch sicher? Wie viel Rente bekomme ich einmal und wann kann ich überhaupt in Rente gehen? Und lohnt sich der tägliche Stress im Arbeitsleben dafür überhaupt? Für immer mehr Menschen wird Zeit wertvoller als Geld.

 

Valentinas Tipps zum Sparen ohne Verzicht

Bis zur finanziellen Freiheit ist es aber auch im Frugalismus ein langer Weg. Und der heißt Sparen. Sparen ist für viele von uns aber immer noch negativ verbunden. Für Frugalisten heißt Sparen aber nicht Verzicht, im Gegenteil: Es geht nicht darum, auf etwas zu verzichten, sondern darum, seine Ausgaben zu optimieren. Sparen ist damit der Weg zu etwas positiven, nämlich zu einem glücklichen, selbstbestimmten Leben. Valentina, die Gründerin von Minimal Frugal, verrät dir deswegen hier ihre persönlichen Top-Tipps zum Sparen ohne Verzicht:

  • Reduziere deine Fixkosten. Wie viel Geld gibst du für Miete, Strom oder Versicherungen aus? So macht es zum Beispiel einen großen Unterschied, ob man in einer 2- oder 3-Zimmerwohnung wohnt. Brauche ich wirklich eine so große Wohnung? Und auch bei monatlichen Verträgen wie Strom und Wasser oder Versicherungen gibt es viel Einsparungspotenzial.
  • Für viele von uns ist auch das Auto ein großer Kostenfaktor, bei dem man mit kleinen Änderungen im Alltag einiges sparen kann. Abgesehen von der grundsätzlichen Überlegung, ob du überhaupt ein Auto brauchst, bringt es sich auch schon etwas, doch öfter aufs Fahrrad oder die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Muss ich wirklich jeden Tag mit dem Auto in die Arbeit fahren oder zum Einkaufen?
  • Apropos Einkaufen: Auch hier gibt es viele Sparmöglichkeiten. Studien zeigen beispielsweise, dass man viel weniger Geld im Supermarkt ausgibt, wenn man sich vorher eine Einkaufsliste geschrieben hat. Und auch kleine Veränderungen wie weniger Fleisch zu essen oder mehr Leitungswasser zu trinken, sorgen ganz nebenbei dafür, dass mehr Geld am Ende des Monats auf deinem Konto bleibt.
  • Für die Shopaholics unter euch: Second Hand kaufen. Muss denn immer alles neu sein? Kleidung aus Second Hand ist beispielsweise gerade ziemlich angesagt. Das ist nicht nur viel günstiger, sondern auch viel nachhaltiger. Also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Und auch bei Möbel oder Sportausrüstungen findest du sicherlich einige Schnäppchen.
  • Haushaltsbuch führen. Um zu wissen, wie viel du überhaupt einsparen kannst, musst du erst einmal wissen, woher dein Geld kommt und wo es hin geht. Also verschaffe dir als erstes einen Überblick über deine Ausgaben und Einnahmen. Am Einfachsten geht das, indem du mindestens einen Monat lang alle Geldbewegungen notierst. Wichtig: Vergiss nicht auf kleine Ausgaben unterwegs, sondern notiere dir wirklich alles und beziehe auch viertel-, halb- oder jährliche Zahlungen wie Versicherungen oder Abgaben anteilsmäßig mit ein.

 

(Buch-)Empfehlungen zum Thema Frugalismus

Zum Abschluss des Podcasts haben wir Valentina auch noch nach ihren persönlichen Lieblingsbüchern aus der Finanzwelt gefragt. Hier kommen ihre Empfehlungen:

 

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Das ist Valentina

Valentina Dapunt ist 22 Jahre, Medizinstudentin aus Innsbruck und schreibt auf ihrem Blog Minimal Frugal über Frugalismus, Minimalismus, und ihren Weg zu finanzieller Freiheit. Dort findest du neben nützlichen Tipps zum Sparen im Alltag auch Erfahrungsberichte anderer Frugalisten und viel Wissenswertes rund um die Themen Geld und Investieren. Neben dem Blog produziert Valentina regelmäßig YouTube-Videos zu den genannten Themen und hält ihre zahlreichen Follower auf Instagram auf dem Laufenden.

Wenn du mehr über Valentina, Frugalismus und ihren Weg zu finanzieller Unabhängigkeit erfahren willst, schau doch auf ihrer Website vorbei oder folge ihr auf Facebook, YouTube oder Instagram.

 

Wir sind Monkee

Sparen und der richtige Umgang mit Geld haben viel mit Einstellung und ein bisschen mit Wissen zu tun. Genauso wie Bewegung gut ist um seine physische Gesundheit zu verbessern, gibt es Verhaltensmuster die uns finanziell fit machen und halten. Daher hat sich Monkee zum Ziel gesetzt die finanzielle Gesundheit von Eltern mit jungen Kindern zu erhöhen, indem wir einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit Geld fördern.

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