Mental Load: Wenn Gedanken zur Krankheit werden

29.12.2021 Mental Load: Wenn Gedanken zur Krankheit werden

 

Bist auch du von Mental Load betroffen? Etwa 40 aller Eltern in Deutschland leiden darunter und dies erschwert nicht nur ihren Alltag, sondern führt auch zu weitgehenden körperlichen und psychischen Krankheiten. Aber nicht nur Eltern sind davon betroffen, jede und jeder können unter Mental Load leiden. Mental Load lässt sich als psychische Belastung übersetzen. Was genau das bedeutet und welche geschlechtlichen Unterschiede es hierbei gibt, erfährst du in diesem Artikel.

Definition: Mental Load

Was bedeutet nun Mental Load? Am besten kannst du dir das anhand eines Beispiels vorstellen: Dein Kind ist zu einer Geburtstagsfeier eingeladen. Dabei beschreibt Mental Load nicht die Tatsache, dass dein Kind auf eine Party gehen wird, sondern alle Planungs- und Koordinierungsprozesse, welche vor dem Ereignis der Geburtstagsfeier stattfinden. Dazu zählen, das Einkaufen eines Geschenks, die Verpackung des Geschenks, das Bringen und Abholen des Kindes, … . Dabei arbeitest du geistig, ohne, dass dieser Arbeit Beachtung geschenkt wird.

Erwachsene müssen an viele Kleinigkeiten denke, die sich schlussendlich zu einem Berg an Aufgaben summieren. Die Bezeichnung Mental Load ist vor allem im deutschsprachigen Raum geläufig und beschreibt unsichtbare Belastungen, also Aufgaben, welche „nicht der Rede wert sind“. Dazu zählen beispielsweise das Organisieren von Alltagsaufgaben oder auch das Tragen der Verantwortung für Haushalt und Familie sowie das Nachgehen persönlicher Bedürfnisse und Beziehungspflege. Dabei bezieht sich Mental Load auf die Verantwortung für den gesamten Prozess. Ob auch du von Mental Load betroffen bist, kannst du in diesem Selbsttest herausfinden. Mit dem Begriff möchte man auf die ungleichmäßige Verteilung von unbezahlter Sorgearbeit hinweisen und dadurch auch auf die entstehenden Belastungen in persönlichen Beziehungen und Strukturen der Gesellschaft. Auch Geldsorgen und Schulden wirken auf dein Mental Load. Wie du finanziell auf Vordermann kommst und dich von deinen Schulden befreien kannst, kannst du hier nachlesen.

Anzahl an Betroffener

Erschreckenderweise hat eine Studie der Kaufmännischen Krankenkasse und Forsa gezeigt, dass sich 40% aller Eltern in Deutschland aufgrund von Mental Load dauerhaft gestresst fühlen. Die psychische Belastung entsteht vor allem durch den gesellschaftlichen Druck. Da Betroffene oft sehr hohe Ansprüche an sich selbst haben und auch in der Kindererziehung, der Beziehung, dem Haushalt und in der Arbeit 110% leisten möchten, stehen sie unter Dauerstress. Die ständige Arbeitsbelastung führt bei 79 der Befragten zu regelmäßiger Belastung, was bis hin zum Burnout führt. Auch Schlafstörungen und Depressionen äußern sich durch die hohe mentale Belastung.

Mental Load Infografik Monkee Blog

Bildquelle: https://de.statista.com/infografik/20250/umfrage-unter-eltern-zum-stress-im-alltag/

Mental Load und der Unterschied zu einem Burnout

Wie lässt sich Mental Load denn von einem Burnout unterscheiden? Burnout ist eine klare Diagnose, welche von einem Mediziner ausgesprochen wird. Dies ist bei Mental Load nicht der Fall. Dennoch kommt es zu einer starken Überlastung des Gehirns und das Gefühlsleben. Vielleicht ist dir gar nicht bewusst, dass du unter Mental Load leidest, weil du denkst, das ist einfach so. Natürlich ist es unmöglich, nicht nicht zu denken. Jedoch ist entscheidend, wie du mit deinen Gedanken umgehst und wie sehr dich diese belasten. Durch eine Dauerbelastung können letztlich auch Burnout Symptome entstehen.

Wie erkenne ich Mental Load

Anzeichen dafür, dass du unter Mental Load leidest, gibt es viele. Nachfolgend findest du die wichtigsten erklärt.

  1. Emotionale Erschöpfung: Emotionale Erschöpfung zählt zu einem der stärksten Symptome, welches durch emotionaler und psychischer Anstrengung entsteht und zur Kraftlosigkeit führt.
  2. Schlafstörungen: Personen, die unter Mental Load leiden, liegen oft schlaflos im Bett. Ihre Gedanken drehen sich um alle To Dos, für den nächsten Tag. Das verhindert, dass der Geist zu Ruhe kommt und der Körper die dringend notwendige Regeneration bekommt.
  3. Frustration: Ein weiteres Zeichen für deine mentale Belastung kann Frustration sein. Wenn du trotz deiner Bemühungen (deine) gewünschten Ziele nicht erreichst, entsteht Stress und du beginnst zu zweifeln. Das wirkt auch stark auf deine psychische Einstellung und Motivation.
  4. Verspannungen, Kopfschmerzen und Schwindel: Aufgrund von ständiger Muskelanspannung kommt es verstärkt zu Verspannungen im Nackenbereich. Darunter leidet auch deine Durchblutung, was zu Kopfschmerzen und Schwindel führt
  5. Online gibt es verschiedene Selbsttests, um herauszufinden, ob du von Mental Load betroffen bist, einen davon findest du hier.

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Das hilft gegen Mental Load

Auch wenn es für Außenstehende schwer nachvollziehbar sein wird, dass es für dich schwer ist, mal zu chillen und deinen Perfektionismus herunterzuschrauben – du musst das jetzt wirklich machen. Mentaler Stress bringt dich nicht weiter. Deshalb rate ich dir folgendes: Halte dir vor Augen WARUM, du das machst? Möchtest du wieder voller Energie mit deinen Kindern spielen, deine Beziehung genießen können oder einfach mal wieder eine ganze Nacht durchschlafen? Was auch immer dein „warum“ ist, halte es dir vor Augen. Wenn du möchtest, kannst du es auch aufschreiben und an einen Ort legen, wo du es mehrmals am Tag siehst. Es dient dir als Reminder, wofür du das alles machst. Dadurch kannst du leichter daran arbeiten. Wie du dir finanziellen Stress sparen kannst, ließt du am besten hier nach.

Sei offen für Veränderungen! Wie du schon weißt, solltest du die Ansprüche an dich selbst herunterschrauben. Das bedeutet nicht, dass du deine Aufgaben ab jetzt nur mehr „schlecht“ erfüllen wirst. Es wird nicht schlechter, es wird einfach anders. Vielleicht gefällt dir sogar dieses „anders“. Wenn du erst mal merkst, wie viel mehr Energie und Lebensfreude du durch deine Gelassenheit hast, wirst du auch schnell an „anderen“ Ergebnissen Freude finden. Als kleine Motivation: Studien haben gezeigt, dass man nur 20% der eigentlichen Leistung erbringen muss, um zu 80% ein Ergebnis zu erreichen. Mehr dazu kannst du im Pareto-Prinzip nachlesen.

Delegiere Aufgaben und die du nicht selbst erledigen musst oder verschiebe sie. Dabei kannst du dich am Eisenhower-Prinzip orientieren: Hierbei unterteilst du all deine Aufgaben in vier Felder. Je nach Dringlichkeit und Wichtigkeit:

  • Ignorieren: Aufgaben, die weder wichtig noch dringlich sind, ignorierst du.
  • Delegieren: Tätigkeiten, welche zügig erledigt werden sollten und es egal ist, wenn sie von jemanden anderen erledigt werden, die delegierst du. Beispielsweise könnten deine Eltern die Kinder zum Fußballtraining bringen oder du bittest deinen Partner, dass er den Geschirrspüler ausräumt.
  • Sofort erledigen: Auch in deinem gechilltem Leben, hast du Pflichten zu erfüllen. Zum Beispiel, wenn akut Probleme auftauen oder Projekte eine kurze Deadline haben. Diese Aufgaben sind wichtig und dringlich! Deshalb solltest du sie sofort erledigen.
  • Terminieren: Nun gibt es auch noch wichtige Tätigkeiten, die aber keine Eile haben. Diese ordnest du dann einem fixen Tag in der Zukunft zu. Dadurch hast du heute schon die Gewissheit, dass die Aufgaben rechtzeitig erledigt sein werden.

 

Eisenhower-Prinzip-Matrix-Beispiel-Grafik - Mental Load -Monkee Blog

Bildquelle: https://karrierebibel.de/eisenhower-prinzip/

Schreib dir To-Do-Listen! Klingt banal und altmodisch, hilft aber enorm! Dadurch, dass du nun weißt, was du alles erledigen musst und dies vor Augen hast, reduziert sich deine kognitive Belastung. Du musst nicht mehr ständig in deinem Kopf nach der letzten Aufgabe suchen, die du dir noch vorgenommen hast, sondern kannst ganz entspannt deine Liste abarbeiten. Falls dir im Laufe der Zeit noch eine weitere Aufgabe einfällt, kannst du sie ganz einfach ergänzen. Damit du nebenbei auch noch ein gutes Gefühl entwickelst, empfehle ich dir, dass du die einzelnen Tasks abhakst, sobald du sie erledigt hast. So siehst du, was du schon alles geschafft hast!

Frau vs. Mann: Wer ist stärker betroffen?

Pauschal kann man das nicht beantworten. Es kommt immer auf die individuelle Lebenssituation an und wie man mit den gesellschaftlichen Ansprüchen umgeht. Auch wenn in Deutschland Frauen und Männer formal gleichgestellt sind, gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Frauen verdienen noch immer weniger als Männer, übernehmen den Großteil der Kinderbetreuung und Hausarbeit und arbeiten deshalb meist Teilzeit. Das sind nur wenige Gründe, weshalb Frauen meist stärker betroffen sind. Jedoch gibt es im Laufe der letzten Jahre die Tendenz, dass immer mehr Männer Zuhause bleiben und den Haushalt und die Kinderbetreuung übernehmen.

Fazit

Mental Load ist nicht nur eine mentale Überforderung. Mental Load ist der Ausgangspunkt für schwere psychische und in weiterer Folge auch körperliche Krankheiten. Schlaflose Nächte, Verspannungen und Kraftlosigkeit sind nur wenige Symptome, der mentalen Überforderungen. Wenn du merkst, dass du davon betroffen bist, handle sofort! Deine Gesundheit ist das A und O, um ein glückliches Leben führen zu können! Und das Tolle ist, dass DU es selbst in der Hand hast, wieder gelassener zu werden. Ganz egal, wie klein deine Schritte zu mehr Gelassenheit auch sind: auch mit kleinen Schritten kannst du dein Ziel erreichen.

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