ETFs einfach erklärt: Das solltest du wissen

13.08.2020 ETFs einfach erklärt: Das solltest du wissen

 

Egal ob du schon erste Erfahrungen mit Aktienprodukten gemacht hast oder ob du ein Neuling auf dem Gebiet bist und erst damit beginnst, dich mit deinen Finanzen zu beschäftigen, wenn es um’s Investieren geht, solltest du wissen, was ein ETF ist und warum das genau das richtige Finanzprodukt für dich sein könnte. In diesem Artikel erfährst du einfach erklärt, was zu dem Thema ETF wissen solltest bevor du investierst und wieso ETFs in den letzten Jahren immer beliebter werden.

 

ETF: Was ist das?

Erst einmal zum Grundwissen. Das wird zwar jetzt etwas theoretisch, aber um einschätzen zu können, ob eine Investition in dieses Finanzprodukt das Richtige für dich ist, solltest du erst einmal wissen, womit du es zu tun hast. Ein ETF (Exchanged Traded Funds) ist ein nicht aktiv gemanagter Fond, der einen Index abbildet. Genauso wie Einzelaktien, zum Beispiel Aktien von VW, der Deutschen Bank oder Zalando, werden ETFs auch an der Börse gehandelt. Du kannst sie also jederzeit kaufen und auch dort wieder verkaufen. Bei einem Fond investierst du – anders als bei Einzelaktien – in alle in dem Fond enthaltenen Unternehmen. Sollte die Aktie eines Unternehmens in dem Fond also einmal fallen, kompensieren dies hoffentlich die anderen. Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds, bei denen der Fondsmanager entscheidet, welche Aktien oder Anleihen darin enthalten sind, ist ein ETF einem Index nachgebildet, beispielsweise dem deutschen DAX oder dem globalen MSCI World, der die Entwicklung von mehr als 1.600 Aktien in 23 Industrieländern abbildet. Solche Indizes bilden die Entwicklung der darin enthaltenen Aktien ab. So sind im deutschen Aktienindex DAX die 30 größten und liquidesten deutschen Unternehmen enthalten, beispielsweise Adidas, Bayer und Siemens.

Hier siehst du zur Veranschaulichung die Entwicklung der letzten 5 Jahre des iShares Core DAX® ETF’s, einem ETF, der dem DAX nachgebildet ist und daneben die des DAX’s. Hier erkennst du deutlich das Prinzip, einen ETF einem Index nachzubilden.

 

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Die Entwicklung des DAX’s (Quelle) und des des iShares Core DAX® ETF’s (Quelle)

 

Aber warum bildet ein ETF Indizes nach? Dahinter steht die Erkenntnis aus zahlreichen Studien, die belegen, dass Fondsmanager auf die Dauer keine besseren Ergebnisse an der Börse erzielen als ein Vergleichsfond oder Affen mit Dartpfeilen.

Zu den klassischen Investitionsprodukten zählen neben ETFs außerdem auch aktiv gemanagte Aktienfonds, die sich von ETF’s dadurch unterscheiden, dass ein Fondsmanager den Fond aufsetzt und managet. Dadurch entsteht einem selber vielleicht weniger Aufwand, allerdings sind die Kosten dafür auch um Einges höher als bei ETFs und wie schon erwähnt, erzielen Fondsmanager auf die Dauer durchschnittlich auch keine besseren Ergebnisse als die Vergleichsindizes. Der Vollständigkeit halber solltest du wissen, dass es natürlich noch viel mehr Finanzprodukte gibt, die für dein Investitionsvorhaben in Frage kommen könnten. Beispielsweise Einzelaktien oder Staatsanleihen. Aber dazu kommen wir ein anderes Mal. Jetzt gehts erst einmal um die Vorteile von ETFs und wieso sie damit auch für dich das richtige Finanzprodukt sein könnten.

 

Die Vorteile

Der eindeutig größte Vorteil von ETFs gegenüber anderen Finanzprodukten liegt sicherlich darin, dass sie viel günstiger sind als beispielsweise aktiv gemanagte Fonds. Und das nicht nur in der Anschaffung, auch die laufenden Kosten sind deutlich niedriger. Hier findest du detaillierte Informationen dazu, wie sich die Kosten für einen ETF zusammensetzen und wie viel du damit im Vergleich zu aktiven Aktienfonds sparen kannst.

Da ein ETF einem Index nachgebildet ist, in dem viele verschiedene Unternehmen enthalten sind, gleichen sich Verluste dadurch auch deutlich besser aus als bei einzelnen Aktien. Durch diese Diversifikation streust du das Risiko. Leider gilt das gleiche auch für Gewinne. Erzielt die Aktie eines im Index enthaltenen Unternehmen besonders hohe Gewinne, kompensiert dies vielleicht der Verlust eines anderen. Aber gerade wenn du nicht der risikofreundlichste Mensch bist, bist du deswegen mit einem ETF gut beraten.

Nicht nur diese breite Diversifikation ist ein Vorteil der Nachbildung nach Indizes, sondern auch, dass ETFs dadurch sehr transparent sind. Dadurch eignen sie sich auch für Privatanleger ohne große Börsenkenntnisse und Insiderwissen. Dies funktioniert allerdings nur, wenn diese Anlagestrategie auch langfristig verfolgt wird, du also dein Geld nicht zu einem bestimmten, bald fälligen Zeitpunkt unbedingt brauchst.

Das folgende Video von Finanzfluss erklärt dir auch nochmal kurz zusammengefasst, was ein ETF ist, welche Varianten es gibt und was die Vorteile gegenüber anderen Finanzprodukten sind.

 

 

Dafür eignen sich ETFs

Natürlich gibt es auch bei ETFs wie bei anderen Finanzprodukten das Risiko des Verlustes, das wir hier nicht unerwähnt lassen wollen und das du bedenken solltest, wenn du dich dafür entscheidest, in einen ETF zu investieren. Unternehmen können pleite gehen oder globale Krisen können den Börsenmarkt erschüttern, wie derzeit die Coronakrise. Das beste Mittel, um die Verluste auszugleichen bzw. möglichst gering zu halten: Nicht sofort verkaufen, wenn es mal nicht so läuft. Gerade bei ETFs spielt die Zeit für dich. Deswegen solltest du dir aber auch immer überlegen, wann du dein Geld wieder benötigst. Je länger du dein Geld anlegst und je flexibler du im Verkaufszeitpunkt bist, desto eher kannst du deinen Gewinn vergrößern. ETFs eignen sich deswegen also eher für eine langfristige Anlage. Gerade auch, wenn es um das Sparen für deine Kinder geht.

Apropos Sparen. Gerade ETF-Sparpläne erfreuen sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit. Dabei legst du wie bei einem Sparbuch jedes Monat einen bestimmten Betrag an, der dann automatisch in einen ETF investiert wird. Bei den meisten Banken geht das schon ab 50€ im Monat, bei manchen sogar schon bei noch geringeren Themen. Mehr dazu erfährst du auch hier.

 

Das solltest du bei der Auswahl bedenken

Bevor du dich für einen ETF entscheidest, solltest du nicht nur überlegen, ob ein ETF das richtige Investitionsprodukt für dich ist, sondern auch, welcher ETF der richtige für dich sein könnte. Die folgenden fünf Punkte solltest du dafür bedenken:

  • Kosten: Auch wenn ETFs günstiger sind als klassische, aktiv gemanagte Fonds, gratis sind sie auch nicht. Die Gebühren für den Kauf, also das was du deinem Broker zahlen musst, und das, was die Börse, an der kaufst, dafür bekommt, kannst du meist wenig beeinflussen. Aber die Kosten des ETFs selbst. Die sogenannte Trackingdifferenz. Die ist je nach ETF unterschiedlich und du solltest dich vor dem Kauf darüber informieren.
  • Ausschüttend oder thesaurierend: Bei einem ausschüttenden ETF werden dir die Dividende, also deine Gewinne aus dem ETF regelmäßig, meist einmal jährlich, ausgezahlt. Thesaurierend dagegen bedeutet, dass die Dividende automatisch wieder für dich in den ETF investiert wird und du durch den Zinseszins noch mehr verdienst.
  • Replikationsmethode: Hier kann die physische und die synthetische Methode entschieden werden. Die physische bildet die Entwicklung des Indexes genau ab, wohingegen die bei der synthetische Replikation, die Indexnachbildung über ein Tauschgeschäft (Swap) geschieht. Dies ist ein relativ komplexer Prozess, über den du hier mehr findest.
  • Fondvolumen: Zuletzt solltest du als Anleger auch noch auf das Volumen des Fonds achten. Dieses sollte mindestens 100 Millionen Euro groß sein. Das klingt zwar nach super viel Geld, ist es aber für einen Fond de facto nicht. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Fond geschlossen wird, was für dich ärgerlich ist, da du deine Anteile dann verkaufen musst und neue kaufen, wodurch dir wieder Kosten entstehen.
  • Breite: Die meisten verfügbaren ETFs sind sowieso den bekanntesten Indizes wie dem MSCI World, dem DAX oder dem STOXX 50. Je mehr Unternehmen in dem Index zusammengefasst sind, desto weniger wird dich auch der Verlust eines einzelnen berühren. Auch hier solltest du dir also wieder die Frage nach deiner Risikofreudigkeit stellen.

 

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Sparen ist die Grundlage

Egal ob du nun ETFs als optimales Finanzprodukt für dich entdeckt hast oder in andere Produkte investieren willst, alle haben eine Gemeinsamkeit: Du brauchst erst einmal Geld, das du investieren kannst. Investieren ist also keinesfalls eine Alternative zum Sparen. Ganz im Gegenteil: Sparen ist die Grundlage fürs Investieren. Und Sparen lohnt sich immer, auch zu Zeiten von niedrigen Zinsen. So versteht das Gabler Wirtschaftslexikon unter Sparen den „Vorgang, der sich in der Haushaltstheorie auf den Teil des laufenden verfügbaren Einkommens eines Haushalts bezieht, der nicht für den Konsum verausgabt wird.“ Klingt kompliziert, heißt aber nur, dass Sparen alles ist, was nicht Geld ausgeben ist und damit im Endeffekt auch Investieren. Ein vorheriger Vermögensaufbau ist dafür jedoch unerlässlich. Und Vermögen lässt sich nur über Sparen aufbauen. Also indem man sein Geld nicht sofort wieder ausgibt. Aber kann man damit reich werden?

Klar, einige Menschen sind mit Aktien sicherlich reich geworden. Vielleicht auch in nicht allzu langer Zeit. Aber sind wir mal ehrlich, da ist viel Glück dabei. Vielleicht kaufst du heute für 100€ einen Anteil am nächsten Apple-Unternehmen, aber vielleicht sind deine 100€ in drei Monaten auch weg. Deswegen setze lieber auf eine nachhaltige, langfristige Strategie. So wirst du vielleicht nicht so reich wie Warren Buffett, aber ziemlich sicher reicher als jetzt. Wie? Mit dem Zinseszinseffekt. Hier erfährst du, wie der Zinseszinseffekt für dich arbeitet und wie du damit wirklich reich wirst. Aber auch dafür ist Sparen erst einmal unerlässlich.

 

Buchtipps

Zum Schluss haben wir noch unsere Buchtipps zum Thema Investieren in ETF’s für dich

 

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Wir sind Monkee

Sparen und der richtige Umgang mit Geld haben viel mit Einstellung und ein bisschen mit Wissen zu tun. Genauso wie Bewegung gut ist um seine physische Gesundheit zu verbessern, gibt es Verhaltensmuster die uns finanziell fit machen und halten. Daher hat sich Monkee zum Ziel gesetzt die finanzielle Gesundheit von Eltern mit jungen Kindern zu erhöhen, indem wir einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit Geld fördern.

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