15.05.2019

Die 80-20-Regel oder das Paretoprinzip

Hast du auch ab und zu das Gefühl, für nichts zu arbeiten? Oder dass dir das Gelernte rein gar nichts bringt? Und dann gibt es wieder Tage, an denen einfach alles funktioniert und man sich alles merken kann? In diesem Blogpost zeigen wir dir, dass diese Einschätzung oftmals nicht von irgendwoher kommt, was die 80/20-Regel ist und was das alles mit deinen Finanzen zu tun hat.

 

Woher kommt die 80/20-Regel?

Die 80/20-Methode ist bekannt als Paretoprinzip und wurde benannt nach dem italienischen Ökonom Vilfredo Pareto (1848 -1923). Dieser leitete die Regel aus seinen Beobachtungen über die Besitzverhältnisse von Grund und Boden in Italien ab. Weniger als 20% der Einwohner Italiens besaßen damals schon mehr als 80% des Landes. Weltweit gesehen ist dieses Ungleichgewicht in der Verteilung von Vermögensverhältnissen heute noch drastischer. Auch in Österreich besitzt allein das reichste Prozent der Bevölkerung über 40% am Nettovermögen. Diese Zahlen beruhen allerdings nur auf Schätzungen, da sehr reiche Menschen traditionell eher verhalten sind bei genauen Auskünften über ihr Vermögen. Dennoch ist die Tendenz deutlich erkennbar. Diese erkannte schon Vilfredo Pareto und auch, dass sich seine daraus abgeleitete Regel auf viele andere Bereiche des Lebens anwenden lässt.

 

Was ist das Paretoprinzip?

Grundsätzlich besagt das Paretoprinzip, dass 80% der Ergebnisse mit 20% des Gesamtaufwandes erzielt werden. Das heißt, dass diese 20 verbleibenden Prozent 80% des Aufwandes erfordern.

 

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Folglich ist unser Gefühl, oft für „nichts“ zu arbeiten, sogar wissenschaftlich unterlegt. Aber was heißt das genau?

Nehmen wir mal als Beispiel deine Arbeit: Laut dem Paretoprinzip erbringst du 80% der qualitativen Ergebnisse in 20% deiner Arbeitszeit. 80% davon verwendest du für die restlichen 20%.

Auch in der Schule oder im Studium lässt sich das Prinzip anwenden: So stammt 80% deines Wissens aus “nur” 20% deiner dort verbrachten Zeit.

Kommt dir das bekannt vor? Natürlich lässt sich das Paretoprinzip nicht auf alle Bereiche des Lebens anwenden und für jeden. Vor allem im Projekt- und Zeitmanagement wird es aber gerne eingesetzt, um Stärken und Schwächen der verwendeten Managementmethoden zu erkennen. Die Herausforderung dabei liegt allerdings darin, herauszufinden, welche Arbeitsweisen und -methoden dich wie viel Zeit kosten und wie viel sie dir bringen. Gleichzeitig liegt im Erkennen dieser 20% des Aufwandes jedoch auch der große Vorteil im Wissen um dieses Prinzip. Die restliche Zeit kann man dann noch effektiver nutzen und so die 20% kontinuierlich ausbauen.

 

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Was hat das mit Sparen zu tun?

Ziemlich viel. Sich um seine Finanzen zu kümmern, macht den wenigsten Menschen wirklich Spaß. Dennoch muss es sein. Deswegen sollten wir die dafür aufgewendete Zeit auch so effektiv wie möglich nutzen.

Nach der 80/20-Regel bringen dir nur 20% deiner Konsumausgaben 80% der Freude über gekaufte Dinge. Überlege dir also, welche Ausgaben dir wirklich Freude machen und bei welchen es nur darum geht, deine Wünsche sofort zu befriedigen. Natürlich lässt sich dies nicht auf unbedingt nötige Ausgaben wie Miete, Strom usw. umlegen. Bei reinen Konsumausgaben funktioniert es aber durchaus. Wie viel Kleidung hast du zum Beispiel in deinem Schrank hängen? Und wie viel ziehst du davon wirklich an? Studien zeigen, dass uns zu viel Konsum unglücklich und sogar krank machen kann.

Auch bei deinen Sparmethoden kann die 80/20-Regel hilfreich sein. Nimm dir etwas Zeit, überlege, wie du sparen kannst und – der wichtigste Schritt – bewerte, welche Methode dir wie viel Geld bringt und was sie dich kostet. Wir alle wissen, dass Sparen wichtig ist, dennoch ist es entscheidend, die für dich richtige(n) Sparmethode(n) zu erkennen. So wird Sparen nicht zu einer lästigen Pflicht, sondern kann leicht und ohne große Verzichte in den Alltag integriert werden. Wann und warum Zeit genauso wichtig ist wie Geld, findest du außerdem in diesem Blogpost.

 

Was lerne ich daraus?

Vorhandene Ressourcen wie Zeit und Wissen möglichst effektiv zu nutzen ist nicht nur im Berufsleben eine entscheidende Kompetenz. Dafür musst du aber erkennen, welche Methoden dir wie viel bringen und was sie dich kosten. Genau hier liegt auch die Schwierigkeit bei der Anwendung des Paretoprinzips. Was sind die 20% Aufwand, die 80% der Ergebnisse liefern? Und wie kannst du die 20% ausbauen? Hast du das aber einmal erkannt, kannst du deine dadurch gewonnen Zeit auch für viel schönere Dinge verwenden – zum Beispiel Zeit mit deiner Familie und Freunden verbringen.

 

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