Konkrete Sparziele – Für was Sparen Eltern eigentlich?

03.08.2018 Konkrete Sparziele – Für was Sparen Eltern eigentlich?

– und warum konkrete Sparziele den Erfolg erhöhen?

Wir alle wissen grundsätzlich um die Wichtigkeit von Sparen, aber warum fällt es den meisten Menschen nur so schwer? Eine Antwort dafür finden wir bereits in der Wörterbuchdefinition des Verbs „sparen“. Diese besagt, dass sparen „Geld nicht ausgeben, sondern für einen bestimmten Zweck zurücklegen“ bedeutet.

 

Zielsparen

Ein wichtiges Element in dieser Definition ist eben dieser konkrete Zweck, der uns über einen langen Zeitraum motiviert auf Konsum in der Gegenwart zu verzichten um ein zukünftiges bedeutsameres Ziel erreichen zu können. Und gerade hier zeigt sich, dass bei Eltern beim Sparen für ihre Kinder diese Ziele oft undefiniert bleiben.

Wie sich Ziele auf die Sparmotivation auswirken, zeigen Studien zum Thema Zielsparen, dass der Sparerfolg dramatisch zunimmt, wenn man am Anfang eines Sparprojekts ein konkretes Sparziel vor Augen hat.

Dies sollte nicht weiter verwunderlich sein, wenn man in anderen Lebensbereichen den Effekt von Zielen auf die Motivation betrachtet. Ein Marathonläufer bereitet sich ja ebenfalls auf ein anstehendes Rennen mit einem rigorosen Trainingsplan vor, der ihn an sein großes Ziel heranführt.

Dieses Ziel vor Augen zu haben führt zu hoher Disziplin in der Vorbereitung und dies ist analog auch bei Sparzielen nötig um langfristig erfolgreich zu sein. Der Geldbetrag am Ende ist beim Sparen für Kinder nur ein Mittel zum Zweck. Die Ziele selbst sind hier meist darauf bezogen, dem Kind eine Basis zu schaffen um im Erwachsenenleben erfolgreich sein zu können.

Dies kann eine Universitätsausbildung mit den damit verbundenen Kosten sein oder der Führerschein zum 18. Geburtstag. Meist sind dies auch mehrere Ziele die man seinen Kindern ermöglichen möchte – denn wie heisst es so schön: Ziele sind wie Vitamine – wir brauchen von allen eine bestimmte Menge um gesund zu bleiben.

Trotz dieser Erkenntnisse werden Sparbeiträge meist auf der Grundlage was man monatlich leicht finanziell verkraften kann, über einen Dauerauftrag auf ein von der Hausbank vermitteltes Produkt wie ein Sparbuch oder einen Bausparvertrag
einbezahlt, ohne zu wissen für was diese Beträge benötigt werden und ob die eigenen Ziele mit diesen Beiträgen auch realistisch zu erreichen sind.

Die meisten Eltern, die explizit für ihre Kinder ansparen, legen erst mal einen Betrag zur Seite den man dann später mal einer Sache widmen kann. Dies führt häufig dazu, dass langfristige Ziele die größere Ansparbeträge erfordern meist viel zu spät angegangen werden und somit viele Vorteile des systematischen Sparens wie der Zinseszinseffekt oder auch das Veranlagen der Beträge in Investitionsprodukte die Marktschwankungen ausgesetzt sind, nicht realisiert werden können.

 

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Dieses Phänomen des Zaudern wurde wissenschaftlich im Kontext des Vermögensaufbaus von Verhaltensökonomen wie Dan Ariely intensiv beleuchtet und klar mit der Abwesenheit von konkreten Zielen in Verbindung gebracht. Durch die Abwesenheit von konkreten Sparzielen und dem damit verbundenen Zielbetrag sind den Eltern die Konsequenzen der Verzögerung nicht bewusst und der Sparbeginn wird bis zu einem undefinierten späteren Zeitpunkt aufgeschoben. Das Aufschieben führt zudem dazu, dass oft die Auswahl des richtigen Produkt um sein Ziel zu realisieren stark eingeschränkt ist.

Die Veranlagung an Kapitalmärkten kann für langfristige Ziele auch für sicherheitsorientierte Eltern sehr attraktiv sein. Um dies zu veranschaulichen sei darauf verwiesen, dass beispielsweise eine Anlage in der Form eines Indexfonds auf den deutschen Leitindex DAX über einen Anlagehorizont von mindestens 12 Jahren nie zu einem Kapitalverlust geführt hätte, egal an welchem Zeitpunkt man mit der Veranlangung begonnen hätte.

Wird allerdings sehr spät veranlagt dann steigt hier auch das Risiko durch die dem Markt zugrunde liegende Volatilität und die Optionen beschränken sich dann meist auf zinsschwache Produkte wie etwa das Sparbuch. Oftmals wird auf diese Sparbeträge auch zugegriffen, wenn es mal finanziell etwas knapp wird, da man dies vermeintlich ja später immer noch ausgleichen kann.

 

Warum ist es heute so schwierig zu sparen?

Nachdem wir Menschen nicht immer rational an Problemstellungen herangehen, ist Sparen schon seit jeher eine herausfordernde Angelegenheit, bei der wir ständig mit unserer eigenen Willensstärke im Konflikt stehen. Verzicht auf Konsum in der Gegenwart um zukünftig etwas Bedeutsameres konsumieren zu können, fällt uns Menschen einfach schwer und je weiter Konsum in der Zukunft liegt desto weniger Wert weisen wir diesem zukünftigen Konsum zu.

Deshalb machen sich auch die wenigsten Eltern gleich nach der Geburt Gedanken über die Universitätsausbildung in 18 Jahren oder auch über die Pensionsvorsorge gleich nach dem Abschluss der Ausbildung. Zudem ist oft dieses konkrete Ziel wie erwähnt gar nicht definiert, was unser Augenmerk stark auf den Verzicht in der Gegenwart fokussiert.

Warum sollten wir auf etwas verzichten, wenn wir gar nicht wissen was wir uns in der Zukunft dadurch ermöglichen. Die Krux dabei ist, dass gerade dieser frühe Zeitpunkt der günstige für den Sparbeginn wäre damit wir ein Maximum an Produktoptionen haben und unser Geld Zeit hat über Zins, Zinseszins oder Kapitalgewinne anzuwachsen. Neben diesen in den Verhaltenswissenschaften gut aufgearbeiteten menschlichen Verzerrungseffekten stellt sich Sparen im digitalen Zeitalter schwerer denn je dar.

 

Versuchung zum Konsum

Wir sehen uns im Alltag konstant mit der Versuchung zum Konsum konfrontiert. Unternehmen die detailliert über unsere Vorlieben durch soziale Medien oder Online- Plattformen Bescheid wissen verstehen es vorzüglich hier genau unsere Schwachstellen auszunutzen und uns weiter für uns relevante Produkte und Dienstleistungen „anzubieten“. Die Konsequenz ist eine Haushaltssparquote die in vielen Ländern auf einem historischen Tiefpunkt angelangt ist. Daneben sei auch erwähnt, dass der früher sehr direkte Zusammenhang zwischen den eigenen Einnahmen und Ausgaben nicht mehr in dieser Form vorhanden ist. Konsumentenkredite gibt es heute im Überfluss was die die Attraktivität von langfristigem Sparen weiter dämpft. Diese Realität wurde mir gerade selbst wieder mal klar demonstriert als ich knapp vor dem Amazon Prime Day eine Email-Zusendung eines Kreditanbieters erhielt, wo mir diese Option schmackhaft gemacht werden sollte. Kreditfinanzierung zum Ausnutzen von Schnäppchenangeboten – da ist es nicht verwunderlich, dass Sparen aus der Mode gekommen ist.

Die aufgeführten Punkte machen es für Eltern nicht immer einfach beim Sparen am Ball zu bleiben und frühestmöglich damit anzufangen um für ihre Kinder eine solide Basis für die Zukunft zu schaffen. Konkrete Ziele zu definieren ist für viele Eltern kein ganz natürlicher Startpunkt, aber es zahlt sich auf jeden Fall aus.

Am Ende des Tages möchte man seinen Kindern ja auch nicht einfach einen zufällig entstandenen Geldbetrag übertragen, sondern sie bei konkreten Ziele wie dem Führerschein, dem Studium oder dem Eigenheim finanziell unterstützen.

Warum diese Ziele zu einem höheren Sparerfolg führen, erläutern wir euch kommende Woche.

 

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Sparen und der richtige Umgang mit Geld haben viel mit Einstellung und ein bisschen mit Wissen zu tun. Genauso wie Bewegung gut ist um seine physische Gesundheit zu verbessern, gibt es Verhaltensmuster die uns finanziell fit machen und halten. Daher hat sich Monkee zum Ziel gesetzt die finanzielle Gesundheit von Eltern mit jungen Kindern zu erhöhen, indem wir einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit Geld fördern.

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