10.05.2021

Wie groß sollte mein finanzielles Polster sein? So bestimmst du die Höhe deines Notgroschens

 

Gerade im letzten Jahr haben wir gesehen, dass ein Notgroschen wichtiger ist als jemals zuvor. Es kann so viel passieren, dass unser Leben aus der gewohnten Bahn wirft und uns in unvorhersehbare und ungewisse Situationen bringt, die uns verunsichern. Zumindest finanziell kannst du aber auf solche unerwarteten Ereignisse vorbereitet sein. Und solltest du auch. Ein finanzielles Polster sichert dich bei solchen unvorhersehbaren Notfällen ab. Aber wie hoch sollte dieses finanzielle Polster sein? Und warum ist das überhaupt so wichtig?

In diesem Blogbeitrag erfährst du, wie hoch dein finanzielles Polster sein sollte und welche Überlegungen du bei der Bestimmung der Höhe deines individuellen Notgroschens miteinbeziehen solltest. Denn auch wenn es allgemeine Empfehlungen zur Höhe dieser Reserve gibt, ist die Höhe des finanziellen Polsters auch immer eine individuelle Entscheidung, bei der es einiges zu bedenken gibt. Aber dazu gleich mehr!

 

Deswegen ist ein finanzielles Polster so wichtig

„Finanzielles Polster“, „Notgroschen“, „eiserne Reserve“ oder „Rainy Day Fund“. Egal wie du es nennst, den Zweck haben alle diese Bezeichnungen gemein: Sie sichern dich gegen unerwartete Ereignisse und bei unvorhergesehenen, aber sofort notwendigen Ausgaben ab. Ich bevorzuge außerdem die Bezeichnung „finanzielles Polster“. Notgroschen klingt mir persönlich zu negativ, immerhin ist ein finanzielles Polster ja etwas Positives, dass meine Zukunft absichert und mir mehr Freiheiten gibt. Wie du dein finanzielles Polster nennst, ist aber natürlich dir und deiner Kreativität überlassen.

Stell dir zum Beispiel vor, deine Waschmaschine geht kaputt und gleichzeitig steht eine Autoreparatur an. Könntest du das immer finanziell stemmen? Auch ohne einen Kredit aufzunehmen oder Geld bei Freunden oder Familie leihen zu müssen? Oder du verlierst deinen Job. Dein finanzielles Polster sorgt dafür, dass du in solchen Situationen abgesichert bist. Es ist also nicht für Konsumwünsche wie Urlaub oder ein neues Rad gedacht, sondern wirklich für Notfälle.

Mit einem Notgroschen sollst du in der Lage sein, deine Lebenshaltungskosten auch bei niedrigerem (Stichwort Kurzarbeit) oder ganz ohne Einkommen zu decken. Dies verschafft dir erstens Sicherheit, da du weißt, dass du eine gewisse Zeit finanziell überstehen kannst, und vor allem nimmt es dir eine große Last von den Schultern. In ungewissen Zeiten und nach Notfällen, gibt es meist schon genug zu regeln und du man hat sehr viel um die Ohren und viele Sorgen. Da sollte die Sorge um deine finanzielle Zukunft nicht auch noch belasten. Dein finanzielles Polster verschafft dir damit auch Zeit, um die Situation zu regeln und dich neu zu ordnen. Und auch wenn wir alle hoffen, nie in eine derart Situation zu kommen, lassen sie sich nicht immer vermeiden. Also besser Vorsicht als Nachsicht!

 

Das ist wichtig!

Ein paar Dinge solltest du beachten und auch bei bzw. vor der Anlage eines finanziellen Polsters bedenken solltest, damit es im Fall der Fälle auch wirklich hilft und nicht noch mehr Arbeit macht.

  • Achte darauf, dass dein finanzielles Polster immer möglichst gut gefüllt ist. Musstest du Geld von dieser Rücklage entnehmen, spare mit höchster Priorität wieder darauf, um dein Polster möglichst bald wieder zu füllen. Wie hoch diese Rücklage sein sollte, dazu kommen wir gleich noch.
  • Dieses Geld ist tabu für sonstige Ausgaben, auf die du auch sparen könntest. Es ist wirklich nur für Notfälle und unvorhergesehene finanzielle Engpässe gedacht, die anderweitig nicht überbrückt werden könnten, als über einen Kredit.
  • Trenne dein finanzielles Polster von deinem normalen Gehaltskonto. So kommst du nicht so schnell in Versuchung, das Geld doch für etwas anderes auszugeben. Das gilt außerdem grundsätzlich für deine Ersparnisse.
  • Besonders wichtig dabei ist es aber, dass dieses Geld auch kurzfristig verfügbar ist, also du jederzeit darauf zugreifen kannst. Innerhalb weniger Tage solltest das Geld (wieder) auf deinem Girokonto sein und du darüber ohne Einschränkungen verfügen können.
  • Überprüfe dein finanzielles Poster immer mal wieder und passe die Höhe gegebenenfalls an. Hat sich deine Lebenssituation geändert? Hast du zum Beispiel einen neuen Partner, ein Kind oder neues Auto? Davon abhängig können neue (finanzielle) Risiken auf dich zukommen, die du bei der Bestimmung deines finanziellen Polsters bedenken solltest.

Tipp: Lege am besten ein eigenes Konto dafür an (oder ein Sparziel in deiner Monkee App). So kommst du nicht so leicht in Versuchung, dieses Geld für anderes auszugeben, kannst aber trotzdem jederzeit auch kurzfristig darauf zurückgreifen.

 

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Wie hoch sollte mein finanzielles Polster mindestens sein?

Grundsätzlich empfehlen Experten, immer mindestens 3-6 Monatsnettogehälter auf der Seite zu haben. Verdienst du beispielsweise 2.000€ netto im Monat, sollte dein finanzielles Polster mindestens 6.000€ enthalten. Der Gedanke dahinter ist, dass du mit diesem finanziellen Polster mindestens so viele Monate deinen derzeitigen Lebensstandard halten könntest. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass du (oder auch dein Partner) deinen Job verlieren solltest. Auch wenn das eine sehr allgemeine und eher weite Empfehlung ist, ist es aber eine gute Faustregel, an die man sich immer halten kann.

Natürlich baut man so einen Finanzpuffer auch nicht über Nacht auf. Wenn du es aber schaffst jeden Monat 10% deines Nettoeinkommens zu sparen, hast du in 10 Monaten schon deinen ersten 1-Monats-Puffer aufgebaut. Du wirst dir für diese Disziplin in jedem Fall noch sehr dankbar sein.

Die Höhe deines finanziellen Polsters ist aber auch immer etwas abhängig von deinem Gehalt. Verdienst du eher weniger und dein Monat ist sowieso schon eher knapp, sollte dein Notgroschen besser 6 Monatsnettogehälter enthalten, um so auch auf andere finanzielle Engpässe wie eine Autoreparatur gut vorbereitet zu sein. Kannst du dir deinen Lebensstandard gut leisten und hast du im Monat nach Deckung alle nötigen Ausgaben noch einiges an Geld über, dass du sparst oder einen Teil auch für Konsum ausgibst, den du in Notfällen einsparen könntest? Dann werden dir 3 Monatsnettogehälter wahrscheinlich auch ein paar Monate mehr Sicherheit bieten können. Du merkst aber hier auch schon, die Höhe des finanziellen Polsters ist stark von deiner individuellen Lebenssituation abhängig.

Ein finanzielles Polster bzw. dein Notgroschen ist außerdem auch klar zu trennen von dem, was du in deinem Alter gespart haben solltest, um finanziell abgesichert zu sein. Dabei geht es mehr um die Altersvorsorge und die weiter entfernte Zukunft als um mögliche finanzielle Engpässe oder Notfälle. Außerdem können diese Ersparnisse auch anderweitig gebunden sein oder auf längere Sicht angelegt, zum Beispiel in ETFs oder Immobilien. Bei deinem Notgroschen geht es dagegen um kurzfristig verfügbare liquide Mittel für unvorhersehbare finanzielle Notlagen.

 

Lege dein individuelles finanzielles Polster fest

Auch wenn die allgemeine Empfehlung von 3-6 Monatsgehältern ein guter Anhaltspunkt ist, solltest du bei der Festlegung deines finanziellen Polsters vor allem auf deine persönliche Lebenssituation achten und dementsprechend deinen Notgroschen festlegen. Dabei kommt es auch immer auf dein individuelles Sicherheitsbedürfnis an. Also wie wohl du dich mit dem Betrag fühlst. Wie hoch schätzt du dein individuelles Sicherheitsbedürfnis ein? Kannst du einen Betrag benennen, ohne weiter darüber nachzudenken, mit dem du dich wohl und auf alles vorbereitet fühlen würdest?

Bedenke auch deine derzeitige Lebenssituation und was auf dich in der nächsten Zeit bzw. In den nächsten Jahren zukommen könnte. Hast du beispielsweise Kinder, für die du sorgst? Oder kommen in den nächsten Jahren sowieso größere Ausgaben auf dich zu? Steht vielleicht eine Trennung von deinem Partner im Raum? Dann wirst du dich wahrscheinlich mit einem etwas höheren finanziellen Polster besser fühlen. Für die Bestimmung deiner finanziellen Reserve kann es deswegen sehr hilfreich sein, dir zu überlegen, welche Risiken in den nächsten Jahren auf dich zukommen könnten und wie wahrscheinlich diese sind.

  1. Schreibe in einem ersten Schritt alle deine (finanziellen) Risiken nieder. Notiere dabei auch Risiken, die dir sehr unwahrscheinlich vorkommen oder an die du gar nicht denken willst.
  2. Versuche nun einzuordnen, wie wahrscheinlich die jeweiligen Fälle sind.
  3. Notiere auch, wie hoch die finanzielle Belastung wäre, die auf dich in dem jeweiligen Fall zukommen würde.
  4. Nachdem du dir Gedanken über deine aktuelle Lebenssituation, deine möglichen (finanziellen) Risiken und dein Sicherheitsbedürfnis gemacht hast, vergleiche diese mit der allgemeinen Empfehlung von 3-6 Monatsnettogehältern und finde dein individuelles finanzielles Polster, mit dem du dich gut abgesichert fühlst. Wie gesagt ist das sehr individuelle, die Untergrenze von 3 Monatsgehältern solltest du aber in jedem Fall einhalten.

Nun kann es losgehen! Lege am besten ein eigenes Sparkonto für deinen Notgroschen an (falls du das noch nicht hast) oder ein neues Ziel in deiner Monkee App. Das geht außerdem besonders einfach, denn die Monkee App sorgt dafür, dass deine Sparziele immer auf Ziel sind und das wöchentliche Sparen über Dauerauftrag verhindert, dass du auf dein finanzielles Polster vergisst. Außerdem kommst du so nicht so leicht in Versuchung, dieses Geld für anderes auszugeben, kannst aber trotzdem jederzeit auch kurzfristig darauf zurückgreifen.

 

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