07.10.2021

Finanzielles Wohlbefinden geht mich nichts an… Oder etwa doch?

 

Finde es mit einem kleinen Selbstversuch heraus: Kannst du den folgenden fünf Aussagen voll zustimmen, ohne (den Hauch) eines unguten Gefühls im Magen zu bekommen?

  • Bei einer Kündigung habe ich ausreichend finanziellen Puffer, um die Zeit bis zum nächsten Job zu überbrücken und Entscheidungen ohne Druck treffen zu können.
  • Meine Geldanlagestrategie sorgt perfekt für eine sichere Altersvorsorge und verhindert jegliche Chance in Altersarmut zu geraten.
  • Ich kann jeden Monat ohne Probleme meinen Hauskredit bedienen.
  • Ich werde mir in den nächsten Jahren jedes Jahr meinen großen Wunschurlaub leisten können.

Geschafft? Wenn nicht, bist du definitiv nicht alleine mit deinem Gefühl. Der Glaube, dass mangelndes finanzielles Wohlbefinden ein Thema ist, das nur Menschen angeht, die zu wenig Geld haben oder nicht richtig mit Geld umgehen können, ist weit verbreitet, zeigt aber wie wenig Wissen vorherrscht und wie sehr die Breite des Themas unterschätzt wird.

Wie wir dir gleich zeigen werden, kann finanzielles Unwohlbefinden schnell über ein ungutes Gefühl im Bauch hinausgehen und starke negative gesundheitliche und mentale Effekte mit sich bringen. Im heutigen Blogbeitrag wollen wir dir unter anderem brandaktuelle Einblicke in eine große europäische Studie der Think Forward Initiative (TFI) zum Thema „Finanzielle Gesundheit in Europa“ geben.  Die TFI hat uns dankenswerterweise Einblicke in die deutschen und österreichischen Daten der Studie zur Verfügung gestellt. Zu Beginn wollen wir aber den allgemeinen Nebel um den Begriff lichten und dir kurz erklären, was man unter finanziellen Wohlbefinden überhaupt versteht und warum sie kein Selbstläufer ist, sondern vergleichbar mit der körperlichen oder mentalen Gesundheit etwas ist, an dem man aktiv arbeiten kann um sie zu verbessern.

 

Was ist finanzielles Wohlbefinden und wie gesund sind wir wirklich?

Finanzielles Wohlbefinden ist die Fähigkeit, selbstsichere, gut informierte Geld-Entscheidungen treffen zu können, die kurz- und langfristig zu finanzieller Sicherheit führen. Konkret bedeutet das, in den vier Feldern des finanziellen Wohlbefindens (Sparen, Ausgeben, Planen und Finanzieren) möglichst gut informiert und aufgestellt zu sein. In der oben genannten TFI Studie wurden 8.043 erwachsene Europäer unter anderem danach gefragt, was sie unter finanzieller Gesundheit verstehen. Die Top 3 der Nennungen in Deutschland und Österreich waren dabei:

  1. “Eigenes Einkommen und Ausgaben unter Kontrolle zu haben” (in Österreich Platz 2)
  2. “Sich finanziell frei fühlen: Das Leben genießen können, weil alle Geldangelegenheiten geregelt sind” (in Österreich Platz 1)
  3. “Unabhängig und autonom finanzielle Entscheidungen treffen zu können” (in Österreich Platz 3 : “Leicht über die Runden zu kommen”)

Klingt doch ganz einfach, oder? Die Realität zeigt jedoch, wie schwer es uns fällt, finanzielles Wohlbefinden zu erlangen und wie belastend es ist, wenn wir finanziell unfit oder angeschlagen sind. So stimmen 58% der Deutschen und 64% der österreichischen Befragten der Aussage zu, dass ihr allgemeines Wohlbefinden stark durch finanzielle Gesundheit beeinflusst wird. Fast identisch verhält es sich bei Frage nach dem Einfluss von finanzieller Gesundheit auf die emotionale Gesundheit (53% und 56%). Zwar etwas geringer, dennoch beachtlich ist der Einfluss auf die körperliche Gesundheit, den immer noch 39% der Deutschen und 43% der ÖsterreicherInnen spüren. Noch konkreter berichten StudienteilnehmerInnen in Österreich, dass sie bei finanziell stressigen Gedanken und Entscheidungen nicht mehr gut schlafen (25%), ihr Sozialleben negativ beeinflusst ist (25%), und sie sich bei der Arbeit nicht mehr konzentrieren können (17%). Stressfaktor Nummer eins ist hierbei, wenig überraschend, die Aufnahme von Krediten bzw. das Leihen von Geld, gefolgt von Investmententscheidungen und der Sorge um ein ausreichendes Einkommen. Unterschiede zwischen Geschlechtern, Einkommensklassen und Herkunft sind in dieser Studie nicht abgedeckt. Ergebnisse vergleichbarer Studien aus den USA lassen jedoch vermuten, dass es im deutschsprachigen Raum ebenfalls signifikante Unterschiede zwischen den jeweiligen Gruppen gibt. So gaben im Jahr 2019 20,1% der weiblichen Befragten einer US-Studie an, dass die eigenen Finanzen ihnen beachtlichen Stress verursachen, während es bei den Männern 13,2% waren.

 

Warum wir uns bei finanziellem Wohlbefinden so schwertun

Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung.

Eine der Schwierigkeiten ist, dass sich unsere finanziellen Herausforderungen im Laufe unseres Lebens sehr oft und dynamisch verändern. So ist Geld beispielsweise während unserer Ausbildung normalerweise eher Mangelware (bei gleichzeitigem Wunsch nicht mehr bei den Eltern wohnen zu wollen), während sich später vielleicht eher die Frage eines Eigenheims und dessen Finanzierung bei gleichzeitiger Familienplanung stellt. Die genannten Beispiele skizzieren typische Lebensphasen, die noch halbwegs planbar scheinen. Im Laufe des Lebens kommen allerdings auch immer wieder unplanbare Ereignisse und Krisen auf uns zu: Sei es eine globale Pandemie, die wir nicht kommen sehen haben, persönliche Schicksalsschläge oder erfreuliche, aber ungeplante Elternfreuden. Das Leben bringt viele Überraschungen mit sich, die unmittelbar unsere finanzielle Balance aus dem Gleichgewicht bringen können oder das Ungleichgewicht sogar noch verstärken. So ist zum Beispiel die Anzahl der befragten ÖsterreicherInnen in der TFI Studie, die ihre eigene finanzielle Gesundheit negativ beurteilen während der Covid-19 Krise von 28% auf 38% gestiegen.

 

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Wenn mal ein Stein ins Rollen kommt, rutscht schnell der ganze Hang.

Oft beeinflussen unsere persönlichen Krisen und Probleme gleichzeitig mehrere Faktoren unseres Lebens, die dann wiederum für sich zum Problem werden können. Ein klassischer Teufelskreis. So können beispielsweise Geldsorgen zu verminderter Arbeitsleistung führen, die wiederum dabei verhindern, die eigene Karriere voranzutreiben und entsprechende Risiken einzugehen, was zu Frustration und Hilflosigkeit führen kann, weil Lebensziele verschoben werden müssen, worunter wiederum Gesundheit und Wohlbefinden leiden können. Und schon geht die Spirale weiter. Wie real das Problem ist, zeigt, dass allein in Deutschland in etwa 6,85 Millionen Personen über 18 Jahre als überschuldet gelten und ca. 27% der Deutschen unerwartete Ausgaben in Höhe von 1.100 € nicht aus eigenen Finanzmitteln bestreiten können.

Pssst!  Über finanzielles Wohlbefinden spricht man nicht.

Die TFI Studie bestätigt, dass über finanzielle Gesundheit selbst im vertrauten Umfeld immer noch wenig gesprochen wird. So geben 48% der deutschen Studienteilnehmer (46% der Österreicher) an, sich selten oder nie mit ihrer Familie, Verwandten oder Freunden über ihre finanzielle Gesundheit auszutauschen. Im Gegensatz zu anderen wichtigen Faktoren des menschlichen Wohlbefindens, wie der sportlichen oder zuletzt vermehrt auch der mentalen Fitness, ist das finanzielle Wohlbefinden noch eher ein Tabu-Thema. Auch wenn über dieses Thema (noch nicht) sehr viel gesprochen wird, lassen sich doch einige Parallelen zur sportlichen und mentalen Fitness ziehen. Auch im Falle der finanziellen Fitness ist es immer leichter, das Thema auf Morgen zu verschieben, um sich heute noch nicht damit zu beschäftigen zu müssen. Hallo, Prokrastination! Ebenfalls lassen sich keine starren Fitness- Programme über alle Menschen gleichermaßen stülpen. Die Themen und Lösungen jedes Einzelnen sind so individuell wie es ein körperliches Fitness-Programm ebenfalls sein sollte.

 

Verbessern ist nicht verboten

Nachdem wir die Herausforderungen des finanziellen Wohlbefindens betrachtet haben, stellt sich nun die Frage: Wie können wir trotzdem oder erst recht, finanziell gesund werden und bleiben? Dafür stellen wir im letzten Teil dieses Blog-Beitrags vier wichtige Bausteine vor, die dir dabei helfen können, Schritt für Schritt an deinem finanziellen Wohlbefinden zu arbeiten und dadurch fit(ter) zu werden.

Maßband ansetzen.

In einem ersten Schritt ist es wichtig, ein ehrliches und realistisches Bild der eigenen Lebenssituation bzw. Lebensphase, seiner Ziele, Stärken und Schwächen in Hinblick auf dein finanzielles Wohlbefinden zu machen. Dieser Überblick hilft dir dabei, deine Baustellen besser einzugrenzen, sprich an der richtigen Stelle zu starten, aber auch die richtigen Maßnahmen zu finden und zu wählen, die dir auch weiterhelfen. Zudem kannst du deine Fortschritte leichter nachvollziehen und so sukzessive besser werden, wenn du dir klarer darüber bist, wo du überhaupt gestartet bist. Um dir dabei zu helfen, haben wir ganz aktuell ein neues Tool für dich gelauncht. Mit unserem Monkee Finanzscore Test kannst du ganz einfach den Stand deines finanziellen Wohlbefindens checken und herausfinden, in welchen Dimensionen du dich noch verbessern kannst. Hier erfährst du mehr zu unserem Finanzscore Test und kannst ihn direkt starten.

Es ist genug Wissen für alle da.

Wie wir bereits gesehen haben, umfasst das Thema des finanziellen Wohlbefindens sehr viele Facetten, in denen man sich optimalerweise auskennen sollte. Für viele Menschen (selbst mit entsprechender Ausbildung in einem speziellen Teilbereich), stellt sich die Frage: Wo fange ich an? Wie komme ich zu unabhängigen Informationen? Wer kann mir helfen? Auf die Frage von wem sie ihr Finanzwissen beziehen, lauten die Top-Fünf Antworten der Teilnehmer der TFI Umfrage aus Deutschland: Selbststudium (61%), Eltern (42%), Internet (37%), eigene Bank (30%), und eigener Partner (21%). Um zukünftigen Generationen zu ermöglichen, schon im früheren Alter über das Thema zu lernen, wünscht sich eine starke Mehrheit der Befragten der TFI Studie (64% in Deutschland und 69% in Österreich), dass das Thema der finanziellen Gesundheit Teil der schulischen Bildung werden sollte. In unserem Monkee Blog findest du bereits heute und auch in Zukunft viele Blogbeiträge, deren Inhalte dir beim Einstieg in die vielfältigen Themen helfen können.

Gewohnheitstier sucht Dompteur.

Damit es am Ende nicht nur bei gelernten Inhalten und theoretischem Wissen bleibt, ist es im nächsten Schritt wichtig, an seinen Gewohnheiten und seinem Verhalten zu arbeiten. Fit wird ebenfalls nur, wer nicht nur ein Jogging Fachbuch liest, sondern auch tatsächlich zu Joggen beginnt, eine Routine etabliert und so am Ball bleibt. Das Thema, wie sich Verhalten und Gewohnheiten verändern lassen, ist eine Wissenschaft für sich und würde diesen Blog-Beitrag übersteigen. Wenn es um Sparen geht, haben wir aber bereits einige wertvolle Tipps und Infos für dich in bisherigen Blogbeiträgen zusammengefasst (z.B. zum Thema Nudging) und werden auch in Zukunft noch Einiges dazu berichten.

Hilfreiche Werkzeuge und Hilfen warten darauf genutzt zu werden.

Die Erlangung von finanziellen Wohlbefinden kann uns wie bei der körperlichen oder mentalen Fitness leider keiner abnehmen. Auch hier müssen wir selbst aktiv werden. Wie im Sport und oder im Mental-Health Bereich gibt es auch hier wertvolle Werkzeuge und Helfer, die dich dabei unterstützen können, gesünder zu werden, deine eigenen Ziele zu erreichen und gesunde Gewohnheiten anzutrainieren. Monkee hat sich zum Ziel gesetzt, so viele Menschen wie möglich dabei zu unterstützen, ihr finanzielles Wohlbefinden zu verbessern, um dadurch sorgenfreier und gesünder leben zu können. Unsere Monkee Spar-App und alle unsere Tools entwickeln wir mit genau diesem Ziel vor Augen. Unser neuestes Hilfsmittel, der „Monkee Finanzscore Test” soll dabei ein möglichst einfacher Starthelfer und Fitness-Eingangstest sein. Jeder Marathon beginnt mit einem ersten Schritt. Finde mit dem Selbsttest sehr schnell heraus, wie fit du wirklich bist.

Wenn du selbst UnternehmerIn bist und Interesse daran hast, das finanzielle Wohlbefinden deiner MitarbeiterInnen oder KundInnen zu verbessern, dann sind wir ebenfalls die richtigen Ansprechpartner: info@monkee.rocks.

 

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Wir sind Monkee

Sparen und der richtige Umgang mit Geld haben viel mit Einstellung und ein bisschen mit Wissen zu tun. Genauso wie Bewegung gut ist um seine physische Gesundheit zu verbessern, gibt es Verhaltensmuster die uns finanziell fit machen und halten. Daher hat sich Monkee zum Ziel gesetzt die finanzielle Gesundheit von Eltern mit jungen Kindern zu erhöhen, indem wir einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit Geld fördern.

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