05.10.2018

Was haben der Aktienmarkt und ein 4 jähriges Kind gemeinsam?

Das hier ist ein 4 Jahre altes Kind:

 

 

Und in diesem Alter geht es sehr schnell, dass das Kind auch in eine solche Stimmung kommt:

 

 

Und innerhalb weniger Minuten ist das Kind so:

 

 

Um die teilweise starken Schwankungen am Aktienmarkt verstehen zu können, ist es hilfreich diesen mit 4 jährigen Kindern zu vergleichen…Eltern sollten daher ja eigentlich deutliche Vorteile beim Handeln mit Aktien haben…

 

Ein Formationsflug

Wenn es um Geld geht, dann regieren wir alle meist ziemlich emotional. Wir versuchen informierte Entscheidungen zu treffen, und die meiste Zeit schaffen wir das auch. Aber sehr sehr häufig sind wir auch in unseren eigenen psychologischen Verhaltensmustern gefangen. Zum Beispiel tendieren wir alle dazu Verluste viel schmerzvoller zu empfinden (Verlustaversion / loss aversion) als nicht realisierte Gewinne. Und daher freuen wir uns weniger über Gewinne, als wir uns bei  Verlusten ärgern.

Und noch viel wichtiger: Ob bewusst oder unbewusst, wir werden massiv durch das was um uns herum passiert beeinflusst. Wenn es um Aktien-Investments handelt, dann müssen wir das auch sein, da das Verhalten von  Anderen einen großen Einfluss auf den Erfolg unseres eigenen Investments nimmt. Wir sind darauf angewiesen, dass Andere dieselbe Aktien kaufen wie wir (nachdem wir investiert haben) um einen Preis steigen zu lassen. Und wir sind abhängig davon, dass jemand die Aktie kauft, welche wir gerade verkaufen wollen.

Der Aktienmarkt ist ein komplexes System, er wird durch rational und irrationale Entscheidungen beeinflusst. Und gleichzeitig beeinfluss der Markt sich selber: Verkäufe von Aktien bewirken häufig mehr Verkäufe, und der Preis sind. Während starke Käufe oft dazu führen, dass noch mehr gekauft wird, was den Aktienpreis zum steigen bringt. Das heißt, dass der Aktienmarkt sehr gut auch mit einem Vogelschwarm verglichen werden kann.

 

 

Ein seltsamer Mensch

Gleichzeitig hat der Aktienmarkt aber auch wieder sehr menschliche Züge. Unter normalen Umständen ist er sehr nach vorne gerichtet, langfristig orientiert. Er schaut konstant in die Zukunft und berücksichtigt alle Informationen und Nachrichten bei seinen Entscheidungen. Und daher ist es für viele Neulinge im Aktien-Umfeld sehr komisch, Schlagzeilen wie diese zu sehen:

Was soll das?!?!?

 

 

Das Märkte so unerwartet reagieren hat meist zwei Gründe:

Genauso wie Menschen berücksichtig der Aktienmarkt auch zu erwartende Nachrichten in seinen Entscheidungen. Der Markt versucht sich schon vorzustellen, wie die Welt aussehen wird, wenn eine zu erwartende Situation eintrifft. Das klingt kompliziert? Ist es gar nicht. Lass uns ein Beispiel aus dem eigenen Leben verwenden. Last uns annehmen du wartest auf die Note einer wichtigen Prüfung bei der du das Gefühl hast sehr gut gewesen zu sein. Wir machen uns schon Gedanken darüber was wir wahrscheinlich für eine Note bekommen werden – sagen wir mal ein „Gut“. Und wenn wir dann die Note mitgeteilt bekommen und diese genau mit unserer erwarteten Note übereinstimmt („Gut“), dann sind wir meist ein bisschen enttäuscht. Denn eigentlich hätten wir uns insgeheim sogar gewünscht, dass unsere Erwartungen übertroffen werden. Und genau so irrational reagieren oft Aktienmarkte. Auch wenn die Erwartungen von Analysten getroffen oder sogar übertroffen werden, fällt ein Aktienkurs, da der Markt sich insgeheim sogar gewünscht hat, dass die Analysten-Prognosen bei weitem übertroffen werden.

Wir Menschen haben über viele Jahrtausende überlegt, da wir in der Lage sind Gefahren in unserem Umfeld zu erkennen. Und auch das haben wir mit dem Aktienmarkt gemeinsam. Der Markt kann bei sehr positiven Nachrichten oft sehr kritisch sein und diese etwas hinterfragen. Man sagt auch, dass ein Bullen-Markt (ein Aktienmarkt, der über längere Zeit steigt) eine Wand aus Sorgen hoch klettert – das benötigt viel Zeit und Energie. Versucht euch an eine Situation zu erinnern in der ihr das letzte mal mit etwas negativem überrascht wurdet. In dieser Situation verschwindet oft alles um einen herum, und die ganze Aufmerksamkeit fokussiert sich auf diese eine negative Situation.

Der Aktienmarkt reagiert sehr ähnlich. Er hasst negative Überraschungen, wird in diesen Situation sehr emotional und fokussiert sich auf einmal extrem stark auf diese negative Situation. Der Markt überreagiert. Und das ist der Grund, weshalb Aktien oftmals so schnell und stark in die negative Richtung ausschlagen können und warum sich Bullen-Märkte recht schnell in Bären-Märkte (wenn der Markt nach unten geht) drehen können. Wir lesen nur sehr selten, dass Märkte über Nacht Milliarden von Euro gestiegen sind, aber wir lesen sehr schnell Nachrichten, wenn Märkte nach unten gehen und Geld verloren geht:

 

Was heißt das für mich?

Zu wissen, dass wir es beim Aktienmarkt mit einem 4 Jahre alten Kind zu tun haben, ist sehr hilfreich für deinen eigenen Umgang mit Investments. Dies bedeutet nämlich, dass wir unsere eigenen Emotionen verstehen, die Kontrolle darüber übernehmen versuchen,  unser Verhalten dementsprechend anpassen, und am Ende eine informierte Entscheidung treffen können.

Wie machen wir das? Wir müssen sicherstellen, dass wir unsere Hausaufgaben gemacht haben, bevor wir in eine Aktie investieren und uns überlegen welche Erwartungen wir an unser Investment haben. Wir denken langfristig und reagieren nicht bei jedem kleinen Ausschlag in die falsche Richtung über. Und wir gehen nur dann Risiken ein, wen wir bereit dazu sind. Auf diese Weise können wir, wenn unser 4 jähriges Kind die Nerven verliert und seine Spielsachen im Raum herumwirft die Erwachsenen-Rolle einnehmen.

 

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