4 Gründe warum konkrete Ziele uns zu erfolgreicheren Sparern machen
Unser ganzes Leben lang streben wir in vielen unterschiedlichen Lebensbereichen danach uns selbst gesetzte Ziele zu erreichen. Wir arbeiten konsequent daran eine Ausbildung abzuschließen um eine Aussicht auf einen Job zu haben der uns fasziniert oder trainieren monatelang um einmal im Leben einen Marathon zu laufen. Warum fällt es uns dann so schwer, konkrete Ziele zu definieren, auf die wir sparen?
Nachdem wir in unserem Beitrag in der vergangenen Woche bereits die Wichtigkeit von Zielen für erfolgreiches Sparen beleuchtet haben und die vielen Herausforderungen die im digitalen Zeitalter damit verbunden sind, wollen wir nun etwas detaillierter auf die Gründe eingehen, die konkrete Ziele so essentiell machen für den Sparerfolg. Fast alle Aspekte des Sparens werden von Zielen berührt – wie man spart, warum man spart und nicht zuletzt, ob man am Ende mit seinem Ansparergebnis zufrieden ist.
Und trotz der erwiesenen Wichtigkeit von Zielen ist dies für viele Menschen weiterhin nicht der natürliche Start eines neuen Sparprojekts. Deshalb möchten wir hier 4 wichtige Aspekte beleuchten, die hoffentlich einige der Leser dazu motivieren, sich genauer mit den eigenen Sparzielen auseinanderzusetzen.
Grund 1: Konkrete Ziele helfen uns dabei langfristig motiviert zu bleiben
Um zu erläutern, wie konkrete Ziele sich auf die Motivation auswirken bedienen wir uns hier der von Bestseller-Autor Dan Pink entwickelten Motivationstheorie, die besagt, dass Motivation auf drei Säulen aufbaut:
- Autonomie = man übernimmt selbst Verantwortung und trifft eigenständig Entscheidungen
- Kompetenz = wir bauen Kompetenz in einer Sache auf und schaffen damit das Gefühl in dem Bereich richtig gut zu sein
- Zweck = wir verfolgen einen klaren Zweck und wissen genau warum wir etwas tun
Im Kontext des Sparens repräsentiert das Sparziel hier klar den Zweck. Ohne zu wissen für was wir etwas tun ist es gerade bei langfristigen Unternehmungen extrem schwierig, motiviert zu bleiben. Da es sich beim Sparen um einen Verzicht von Konsum in der Gegenwart handelt, um sich in der Zukunft etwas bedeutsameres leisten zu können ist es einfach unumgänglich, diese zukünftig erstrebenswerte Sache konkret zu machen.
Dies ermöglicht es uns zudem das langfristige Ziel herunter zu brechen auf kurzfristigere Etappenziele wie Monats- oder Wochensparbeträge, die uns während der gesamten Laufzeit immer wieder an das große Endziel erinnern und uns vor allem auch vor Augen führen, dass wir am richtigen Weg sind dieses Ziel zu erfüllen. Das wiederholte Erreichen von diesen Etappenzielen führt hier auch dazu, dass wir schnell das Gefühl bekommen, dass sich unsere Kompetenz in dem Bereich erhöht.
Vor allem, wenn man mit Wochenzielen arbeitet fällt es uns leichter einen direkten Bezug zwischen Konsum und Sparen herzustellen. Sparen wir zum Beispiel für ein Auslandssemester mit einem Zielbetrag von 15.000 EUR dann kann es schon mal schwierig sein heute festzulegen woher denn dieses Geld eigentlich kommen soll. Betrachten wir dies allerdings auf einer Wochenbasis mit einem Sparbeitrag von 15 EUR über einen langen Zeitraum dann fällt es uns deutlich leichter in unserem Alltag Konsumentscheidungen noch einmal zu hinterfragen um diesen Betrag auf die Seite zu legen.
Beispielsweise 3-mal in der Woche auf den Café Latte am Weg ins Büro verzichten und schon hat man den notwendigen Betrag beisammen. Dies deckt somit auch den letzten Aspekt der Autonomie ab. Wir entscheiden selbst wie und wann wir sparen wollen, um unsere konkrete Ziele zu erreichen und auf welchen entbehrlichen Konsum wir dafür verzichten.
Sind alle Elemente erfüllt, so ist eine gute Basis für langfristige Motivation geschaffen. Nachdem Motivation emotionale Reaktionen auslöst, welche mit biologischen Vorgängen in unserem Körper einhergehen wie der Ausschüttung des Hormons Dopamin kann Sparen also auch mit positiven Emotionen in Verbindung gebracht werden, wenn man wieder mal ein Teilziel erreicht hat und nicht rein mit dem Verzicht auf Konsum in der Gegenwart.
Grund 2: Wir können am Anfang schon sehen, ob unser Ziel realistisch ist und was nötig ist um es zu erreichen
Die Methode, langfristige Ziele auf Sparbeiträge mit kürzerem Zeithorizont herunter zu brechen, hilft auch dabei von Anfang an abschätzen zu können, ob unser Ziel realistisch ist. Nachdem ein Ziel ja immer auch einen Zeithorizont hat und einen zu diesem Zeitpunkt benötigten Zielbetrag können hier auch mal unterschiedliche Szenarien durchgespielt werden.
Wann muss ich beginnen zu sparen damit mein Wochenziel leistbar erscheint oder was könnte es bedeuten, wenn ich langfristig in ein Produkt wie einen Indexfond investiere statt mein Geld auf einem Sparkonto zu veranlagen? Durch das Ziel wird man in die Lage versetzt solche Fragestellungen beleuchten zu können und man wird auch häufiger zum Schluss kommen früher mit Ansparen zu beginnen.
Zudem hilft es, die Ziele klar definiert zu haben, wenn sich einmal die finanziellen Rahmenbedingungen ändern – durch die Geburt eines weiteren Kindes, einen Lohnausfall oder ein anderes Lebensereignis. Mit den Zielen vor Augen fällt es deutlich leichter, ausgewählte Themen zurückzustellen oder Zielbeträge noch einmal zu überdenken. Diese Anpassungsfähigkeit und Flexibilität ist der Schlüssel zu finanzieller Gesundheit da langfristiges Planen zwangsläufig immer mit Unsicherheit verbunden ist.
Grund 3: Konkrete Ziele machen es uns leichter, die passende Spar- oder Anlageform zu wählen
Wie bei persönlichen Zielen in anderen Lebensbereichen haben auch unsere finanziellen Ziele unterschiedlich hohe Priorität. Während es für Eltern unerlässlich sein mag ihren Kindern eine Ausbildung auf einer Universität ihrer Wahl zu ermöglichen, können bei der geplanten Weltreise zum 18. Geburtstag vielleicht ein paar Abstriche gemacht werden, wenn das Angesparte nicht ausreicht um alle Ziele gleichermassen zu ermöglichen.
Auch wenn wir diese Übung oft nicht bewusst durchführen so gibt es diese Reihung doch fast immer, wenn man sich über ein Ziel Gedanken macht. Neben der Priorisierung hat dies auch Auswirkungen auf unsere individuelle Risikobereitschaft. Banken arbeiten heute meist weiterhin ein einziges Risikoprofil für Ihre Kunden aus und versuchen auf dieser Basis eine passende Anlagestrategie zu erarbeiten. Dies ist keineswegs darauf abgestimmt wie wir Menschen wirklich funktionieren.
Wenn wir persönliche Entscheidungen treffen fragen wir uns immer wieder wieviel Risiko wir in einer bestimmten Situation gewillt sind einzugehen. Und so sollten wir auch bei finanziellen Zielen vorgehen. Wir können bei jedem Ziel individuell unsere Risikobereitschaft bestimmen und das entsprechend geeignete Produkt auswählen. Und je früher wir damit anfangen desto mehr Möglichkeiten der Geldanlage werden uns hier geboten. Produkte die Schwankungen ausgesetzt sind wie Aktienfonds und kurzfristig hohe Risiken bergen, können bei langfristigen Anlagen sehr attraktiv und deutlich weniger risikobehaftet sein.
Man muss hier unterscheiden zwischen Marktschwankungen und dem Risiko eines absoluten Kapitalverlusts. Wer bei einem essentiellen Ziel nicht in der Lage oder gewillt ist über einen längeren Zeitraum solche Schwankungen (Volatilität) in Kauf zu nehmen sollte auch nicht in Kapitalmärkte investieren. Auf der anderen Seite haben wir aber auch ambitioniertere Ziele, die mit risikoarmen Produkten auf Basis unserer finanziellen Situation nicht leistbar sind. Hier kann eine langfristige Veranlagung in Anlageprodukte eine gute Option sein um uns durch den Kapitalzuwachs, welchen der Markt historisch geliefert hat eine realistische Chance zu geben diese doch zu erreichen.
Wichtig ist, dass man bei jedem Ziel seine Risikobereitschaft kennt und konsequent bleibt, wenn mal Schwankungen auftreten um sich eine gute Chance zu geben von diesen Schwankungen auch profitieren zu können.
Grund 4: Erfolg definiert sich über die Zielerreichung und nicht die Rendite
Wenn man sich dazu entschließt Geld zu veranlagen dann zielen die Diskussionen mit dem Bankberater oder einem Vermögensberater meist rein auf Risiko und Rendite ab. Wie viel Risiko jemand bereit ist einzugehen definiert die Ertragsaussicht. Dies mag ökonomisch durchaus Sinn machen, aber beim Anlegen für konkrete Ziele entscheidet am Ende nicht die Rendite über den wahrgenommenen Erfolg und Misserfolg, sondern das Erreichen des Ziels, das man sich vorgenommen hat.
Die Messlatte ist hier also nicht irgendein Markt-Benchmark wie ein Aktienleitindex, den es zu übertreffen gilt, sondern die Maximierung der Wahrscheinlichkeit das sich vorgenommene Ziel tatsächlich zu erreichen. Diese Betrachtung funktioniert bei allen Finanzprodukten, die für Sparvorhaben relevant sind und es lassen sich somit Produkte vergleichen und unterschiedliche Sparszenarien durchspielen bevor man sich entscheidet was einem selbst am meisten zusagt. Jede Veränderung des Produkts oder der wöchentlichen Sparbeträge zeigt hier gleich wie wahrscheinlich es ist, dass wir am Ende unser Ziel erreichen werden. Dies ist natürlich am Ende auch ein Weg um bei diesem individuellen Ziel die Risikobereitschaft zu bestimmen, aber ein Ansatz, der sich viel stärker daran orientiert wie wir Menschen wirklich mit Risiko umgehen.
Und so geht’s weiter zur Umsetzung
Alle 4 vorgestellten Gründe beschäftigen sich mit anderen Elementen des Sparens, aber sie haben doch eines gemeinsam. Sie alle benötigen ein Ziel, welches zu Beginn individuell für uns selbst festgelegt werden muss. Mit einem realistischen Ziel als Startpunkt, dem dafür richtigen Spar- oder Anlageprodukt und einem Ansatz der uns langfristig durch Etappenziele motiviert hält, ist die Erfolgsaussicht einfach dramatisch höher im Vergleich zum weiterhin weit verbreiteten pauschalen Sparen eines fixen Monatsbetrag der ohne Widmung bleibt und somit auch wenig Motivationswirkung entfalten kann.
Was genau die einzelnen Schritte zur Definition eines Sparziels sind erklären wir in einem Folgebeitrag damit die Erkenntnisse auf Basis der eigenen Ziele gleich in die Praxis umgesetzt werden können.
Wir sind Monkee
Sparen und der richtige Umgang mit Geld haben viel mit Einstellung und ein bisschen mit Wissen zu tun. Genauso wie Bewegung gut ist, um seine physische Gesundheit zu verbessern, gibt es Verhaltensmuster, die uns finanziell fit machen und halten. Daher hat sich Monkee zum Ziel gesetzt, die finanzielle Gesundheit von Eltern mit jungen Kindern zu erhöhen, indem wir einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit Geld fördern.
Wenn du mehr über dieses Thema erfahren und von Monkee informiert werden möchtest, dann melde dich doch einfach gleich für unseren Newsletter an. Und folge Monkee doch auch auf Facebook, Instagram, YouTube oder TikTok.
Die Monkee App
Monkee möchte auch durch eine App dazu beitragen, dass du mehr Geld für deine Zukunft sparst. Hier kannst du die App kostenlos downloaden.